Autoindustrie kritisiert Verbotszonen und Pop-Up-Radwege als „politisches Theater“

Symbolbild: Radweg
Symbolbild: Radweg

Die Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, hat das Vorgehen von Städte und Gemeinden kritisiert, in der Corona-Krise den Autoverkehr einzuschränken. „Wer das Auto aus der Innenstadt verbannt, vergrößert nur die ÖPNV-Lücke, die schon jetzt gewaltig ist“, sagte Müller den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Mittwoch. „Wenn man einfach nur ganze Straßenzüge sperrt und nicht zugleich den ÖPNV ausbaut, kommen die Menschen nicht besser voran, sondern fahren Umwege. Das ist keine Politik, sondern politisches Theater.“

Fahrverbote und Schilder seien „die Politik der 80er“, kritisierte Müller weiter. Sie forderte stattdessen, dass Straßen und Parkräume digitaler werden müssten: „Wir brauchen einen Plan für smarte Mobility in Städten, die Städte und Kommunen müssen aufholen und den Vorteil der modernen Autos nutzen. Auch die Einführung einer Gebühr für das Befahren der Innenstadt lehnte die VDA-Präsidentin ab. „Mobilität dürfe kein Privileg der Besserverdienenden werden.

Auch bei der Diskussion über ein Tempolimit auf Autobahnen sei Deutschland „nicht im 21. Jahrhundert“, sagte Müller den Funke-Zeitungen. Blechschilder mit einer fixen Zahl seien „sowas von 80er“. „Wir können das Tempo doch digital regeln, smart, an die Lage angepasst, an das Wetter, die Tageszeit, den Verkehr.“

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