Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hofft nach dem Erfolg von Joe Biden bei der US-Präsidentschaftswahl auf einen Stopp der Truppenabzugspläne für Deutschland. Es gebe nicht nur die Hoffnung auf „mehr Gemeinsamkeit im transatlantischen Verhältnis“, sagte Söder am Montag vor einer Beratung des CSU-Vorstands in München. „Da hoffen wir auch darauf, dass zum Teil einseitig motivierte Trupppenabzugspläne vielleicht auf Eis gelegt werden.“
Ende Juli hatte Washington den Abzug von 12.000 Soldaten aus Deutschland verkündet. Davon sollen 6400 in die USA zurückkehren, die anderen 5600 Soldaten will die US-Regierung verteilt in Europa stationieren. Der noch amtierende Präsident Donald Trump begründete den Teilabzug aus Deutschland aber in erster Linie mit den in seinen Augen zu niedrigen deutschen Verteidigungsausgaben. Der US-Truppenabzug aus Deutschland löste auf beiden Seiten des Atlantiks Kritik aus.
Den Wahlausgang in den USA bezeichnete Söder als „Sieg über Hetzer und Spalter“, der auch eine Wirkung in Deutschland haben könne. Er hoffe, dass es „die Welle derer bricht, die glauben, in gleicher Weise auch unser Land spalten zu können mit absurden Verschwörungstheorien und hoher Aggression“, sagte der CSU-Chef.