Der Prozess um die Ermordung des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke vor dem Oberlandesgericht (OLG) Frankfurt am Main ist coronabedingt bis Montag unterbrochen worden. Ein Mitglied des Senats habe in der Mittagspause erfahren, dass es Kontakt zu einem mittlerweile positiv auf das Virus getesteten Menschen gehabt habe, sagte eine Gerichtssprecherin am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP.
Die Verhandlung wurde nach der Vernehmung eines Polizisten bis zum nächsten regulären Prozesstag am Montag unterbrochen. Ursprünglich waren drei Beamte geladen, die zum Tatkomplex um einen versuchten Mord an einem irakischen Flüchtling hätten aussagen sollen. Ob ihre Vernehmung am Montag stattfinden wird, blieb unklar.
Im Oktober hatte der Senat ein mögliches Urteil gegen den Hauptangeklagten Stephan E. für den 1. Dezember angesetzt. Lübcke war in der Nacht zum 2. Juni 2019 tot auf der Terrasse seines Wohnhauses im nordhessischen Wolfhagen-Istha gefunden worden. E. soll ihn aus rechtsextremen Motiven getötet haben.