Laschet warnt CDU vor polarisierendem Parteichef

Armin Laschet - Bild: Land NRW
Armin Laschet - Bild: Land NRW

Zwei Monate vor der geplanten Neuwahl der CDU-Parteispitze hat NRW-Ministerpräsident Armin Laschet seine Partei vor einer aus seiner Sicht falschen Personalentscheidung gewarnt. „Ein polarisierender Parteichef oder Kanzler wäre falsch in dieser Situation“, sagte Laschet, der sich selbst um den Parteivorsitz bewirbt, der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“ vom Freitag. Die Neuwahl soll auf einem CDU-Bundesparteitag im Januar erfolgen.

Auf seine Mitbewerber, Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz und den früheren Umweltminister Norbert Röttgen, ging Laschet nicht direkt ein. „Ein polarisierender Ton würde uns als Union nicht gerecht. Er würde uns schaden“, sagte er jedoch den beiden Zeitungen. Das Land brauche jetzt „Zusammenhalt, nicht Spaltung oder Streit“. Daher müsse auch „die gesamte Bandbreite“ der CDU „in einer neuen Bundesregierung unter Führung der Union wieder sichtbarer werden“.

Laschet selbst will die Delegierten demnach mit seiner Regierungserfahrung überzeugen. „Gerade in diesen Zeiten, da fast täglich große Entscheidungen zur Corona-Pandemie zu treffen sind, ist Regierungserfahrung extrem wichtig“, sagte er in dem Interview. „Vom künftigen Kanzler wird verlangt, nicht nur theoretische Reden zu halten, sondern praktische Regierungsarbeit zu leisten.“

In einer aus den Fugen geratenen Welt ist Stabilität ein hohes Gut“, hob der Ministerpräsident weiter hervor. Außerdem müsse der Nachfolger von Kanzlerin Angela Merkel „Deutschlands Rolle in Europa und der Welt in Kontinuität weiterentwickeln und im Inneren mit neuen Ideen und einer neuen Dynamik für die Zukunft kombinieren“.

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