Fünf Monate nach den nächtlichen Krawallen in der Stuttgarter Innenstadt haben Ermittler 120 Verdächtige identifiziert. Von den Beschuldigten sollten sich 113 an den Ausschreitungen beteiligt haben, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitag in Stuttgart in einer weiteren Zwischenbilanz mitteilten. Sieben weitere sollen Waren aus geplünderten Geschäften besessen oder verkauft haben.
„Die akribische kriminalistische Arbeit der Ermittlerinnen und Ermittler zahlt sich aus“, erklärte Landesinnenminister Thomas Strobl (CDU). Die Randalierer würden „mit langem Atem“ verfolgt, die Strafverfolgungsbehörden ermittelten immer weiter.
Laut Polizei und Staatsanwaltschaft befanden sich 22 Verdächtige in Untersuchungshaft, die Haftbefehle gegen 45 Beschuldigte waren gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt. Inzwischen fanden auch schon erste Gerichtsprozesse gegen Teilnehmer der Ausschreitungen statt.
Hunderte Menschen hatten in der Nacht zum 21. Juni 2020 in der Stuttgarter Innenstadt randaliert und Polizisten angegriffen. Die Krawalle in der baden-württembergischen Landeshauptstadt sorgten bundesweit für Schlagzeilen.