Kreml-Kritiker Nawalny fordert Unterstützung für Belarussen im Kampf gegen Lukaschenko

Nawalny - Bild: Yevgeny Feldman/EPA
Nawalny - Bild: Yevgeny Feldman/EPA

Bei einer Anhörung im Europaparlament hat der russische Kreml-Kritiker Alexej Nawalny dazu aufgerufen, die Protestbewegung gegen den autoritär regierenden Staatschef Alexander Lukaschenko in Belarus zu unterstützen. Es sei „so wichtig“, dem belarussischen Volk zu helfen, diesen „verrückten Typen“ loszuwerden, sagte Nawalny am Freitag in einer Videoschalte. „Herr Lukaschenko ist der politische Vater von Herrn Putin“, sagte er weiter und betonte den „gewaltigen Einfluss“ der Entwicklung in Belarus auf die russische Politik.

Der Kreml-Kritiker warf Lukaschenko zudem vor, „Menschen zu foltern, während wir hier diskutieren“. In Belarus gibt es seit der Präsidentschaftswahl vom 9. August Massenproteste gegen Lukaschenko, dem die Opposition Wahlbetrug vorwirft. Die belarussischen Sicherheitskräfte gehen regelmäßig gewaltsam gegen Demonstranten vor. 

Nawalny war eingeladen, per Video im Auswärtigen Ausschuss des Europaparlaments zur Lage in Russland vor den Parlamentswahlen im kommenden Jahr zu sprechen. Dort hatte er zuvor auch EU-Sanktionen gegen russische Oligarchen gefordert. Nawalny ist einer der prominentesten Kritiker Putins und war im August nach einem mutmaßlichen Giftanschlag in Sibirien nach Deutschland gebracht worden. 

Dort wurde in seinem Körper eine Vergiftung mit dem militärischen Kampfstoff Nowitschok festgestellt. Nach seiner Behandlung in der Berliner Charité erholte sich Nawalny langsam von den Folgen. Der Fall sorgte für erhebliche Spannungen im deutsch-russischen Verhältnis.

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