Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) hat für hessische Städte und Landkreise eine Ausgangssperre ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von über 200 Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner mit dem Coronavirus angekündigt. „Wo der der Wert von 200 dauerhaft überschritten wird, müssen weitere Maßnahmen gelten“, sagte Bouffier am Dienstag in einer Regierungserklärung im Landtag in Wiesbaden. Die Ausgangssperre soll ab dem kommenden Freitag in Kraft treten und bis zum 10. Januar gültig bleiben.
Zwischen 21.00 Uhr und 05.00 Uhr sei das Verlassen der eigenen Wohnung in den Corona-Hotspots damit nur noch aus gewichtigen Gründen erlaubt. Dem Eskalationsplan sei eine zusätzliche Stufe hinzugefügt worden. Bisher sah der Plan fünf Stufen vor, nun sind es sechs. Bouffier kündigte gleichzeitig ein Alkoholverbot im öffentlichen Raum der Corona-Hotspots ab Freitag an.
Nach Angaben des Landesgesundheitsministeriums vom Dienstag erreichen die Stadt Offenbach und der Landkreis Main-Kinzig eine Inzidenz von über 200. Dahinter folgen der Landkreis Offenbach mit einem Wert von 199,2 und der Landkreis Groß-Gerau mit 193,8.
An Silvester werde Hessen den Empfehlungen der Ministerpräsidentenkonferenz folgen, sagte Bouffier. Die allgemeinen Kontaktbeschränkungen würden zwischen dem 23. Dezember und dem 1. Januar erweitert. Damit können sich bis zu zehn Personen unabhängig vom jeweiligen Hausstand treffen. Kinder bis 14 Jahren zählen dabei nicht mit.
In rund einer Woche werde die Landesregierung neue Regeln beschließen, die bis zum 10. Januar 2021 gelten sollen. Dabei wolle sie sich die Entwicklung der Infektionszahlen anschauen. „Aber nach meinem heutigen Eindruck sind weitere Einschränkungen in der Zeit vom 23. Dezember bis zum 1. Januar, insbesondere für die Silvesterzeit, sehr wahrscheinlich“, sagte Bouffier. Öffentliche Feiern und Feuerwerke könnten zum Jahreswechsel nicht stattfinden.