Die hoch ansteckenden Coronavirus-Varianten breiten sich in Frankreich schnell aus: Gesundheitsminister Olivier Véran sagte am Donnerstag in Paris, die festgestellten Infektionen mit einer mutierten Form des Virus hätten sich zuletzt vervierfacht. Sie stiegen demnach in den vergangenen Wochen von täglich 500 auf 2000 an. Laut dem Minister ist vor allem die britische Variante B.1.1.7 auf dem Vormarsch.
Véran warnte, diese Varianten könnten „eine sehr starke epidemische Welle“ hervorrufen, wenn die Regierung nicht bald einschreite. Der Gesundheitsminister sprach von derzeit durchschnittlich 20.000 Positiv-Tests pro Tag. Die Varianten würden demzufolge in Frankreich bereits rund zehn Prozent aller positiven Tests ausmachen. Für den Pariser Großraum hatte die nationale Gesundheitsbehörde diesen Trend bereits bestätigt. Neben der britischen wurde Véran zufolge zu einem geringen Teil auch die südafrikanische Mutante festgestellt.
Die französische Regierung will noch bis Ende der Woche über eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen beraten. Im Gespräch sind eine Beibehaltung der geltenden Sperrstunde um 18.00 Uhr, ergänzt mit Ausgangssperren am Wochenende, oder aber ein dritter strenger Lockdown mit einer neuerlichen Schließung der meisten Geschäfte.