Insassen in afghanischen Gefängnissen werden laut einem UN-Bericht regelmäßig gefoltert. Mehr als 30 Prozent der Teilnehmer einer Befragung zu dem Thema hätten „glaubwürdige“ Berichte darüber abgegeben, dass sie misshandelt worden seien, teilte die Unterstützungsmission der Vereinten Nationen in Afghanistan (Unama) am Mittwoch mit. In der südlichen Provinz Kandahar, der Bastion der radikalislamischen Taliban, liege der Anteil sogar bei fast 60 Prozent.
Der Unama-Bericht beruht auf Gesprächen, die mit 650 Betroffenen bis März 2020 geführt wurden. Besondere Sorge äußerte die Unama angesichts des Umgangs des afghanischen Geheimdienstes mit Häftlingen. Die afghanischen Gefängnisse sind überfüllt, die Häftlinge klagen oftmals über schlechtes Essen, verschmutztes Wasser und mangelnde medizinische Versorgung.