Ein französisches Gericht hat die vollständige Übernahme des Wasser- und Abfallkonzerns Suez durch den Konkurrenten Veolia vorerst gestoppt. Das Handelsgericht im Pariser Vorort Nanterre gab am Montag im Eilverfahren einem Einspruch von Suez statt, der die Übernahme als „feindlich“ ablehnt. Frankreichs Wirtschaftsminister Bruno Le Maire will in der monatelangen Übernahmeschlacht die Börsenaufsicht einschalten.
Das Handelsgericht entschied, Veolia müsse sein Angebot zum Kauf der restlichen Suez-Anteile bis zu einer Entscheidung des Verwaltungsrats von Suez zurückstellen. Veolia hatte im Oktober 29,9 Prozent des Kapitals seines kleineren Konkurrenten erworben und gab am Sonntagabend ein Kaufangebot für die restlichen 70,1 Prozent ab. Pro Aktie will Veolia 18 Euro zahlen, was einem Gesamtwert von 7,9 Milliarden Euro entspricht.
Wirtschaftsminister Le Maire sagte dazu: „Das Angebot ist nicht freundlich und widerspricht den Zusagen, die Veolia mehrfach gemacht hat“. Zudem könne es „Wettbewerbsprobleme“ geben, sagte er dem Radiosender Europe 1. Le Marie rief die Unternehmen erneut zum Dialog auf. Das Handelsgericht setzte eine Anhörung für den 18. Februar fest.
Suez ist weltweit nach eigenen Angaben der zweitgrößte Wasser- und Abfallkonzern und will unabhängig bleiben. Veolia ist in dem Sektor die weltweite Nummer eins und will einen „Superchampion des ökologischen Wandels“ mit Suez bilden.