Bätzing und Woelki werten katholisches Verbot von Schwulensegnung gegensätzlich

Symbolbild: Homosexualität
Symbolbild: Homosexualität

Das vom Vatikan bekräftigte Verbot der Segnung homosexueller Paare hat in der katholischen Kirche in Deutschland erneut die Gräben zwischen Liberalen und Konservativen geöffnet. In der Funktion als Limburger Bischof erklärte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, am Mittwoch, er teile das Unverständnis an der Entscheidung aus Rom „ausdrücklich“. Dagegen nannte der als konservativ geltende Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki die Erklärung des Vatikan „eine Stärkung des katholischen Ehe- und Familienverständnisses“.

Unter deutschen Katholiken sorgt seit Tagen die von der Glaubenskongregation des Vatikan verbreitete Erklärung für Empörung, dass gleichgeschlechtliche Paare nicht gesegnet werden dürfen. Bätzing erklärte, das Dokument gebe den altbekannten Stand der Lehre wieder. Der Bischof erwartet aber, dass sich viele nicht daran halten.

„Ein Dokument, das sich in seiner Argumentation so eklatant einem Erkenntnisfortschritt theologischer und humanwissenschaftlicher Art verschließt, wird dazu führen, dass die pastorale Praxis darüber hinweggehen wird“, erklärte der Bischof. Er forderte „eine Neubewertung von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften und eine Weiterentwicklung der kirchlichen Sexualmoral.“

Dagegen schloss sich Kardinal Woelki gegenüber dem Bonner „General-Anzeiger“ der Haltung des Vatikan an. Er werde sich aber „weiterhin dafür einsetzen, dass wir Menschen einander – gleich welcher sexuellen Orientierung auch immer – mit Respekt, gegenseitiger Achtung und Wertschätzung begegnen“. Es bleibe für die katholische Kirche Aufgabe, „die mit der kirchlichen Beheimatung und Seelsorge für Menschen mit gleichgeschlechtlicher Neigung verbundenen Fragen weiterzuführen“, sagte der Kardinal der Zeitung.

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