Die Nato hält in den nächsten Tagen eine Reihe hochrangiger Treffen zu internationalen Konfliktthemen wie der Lage in der Ostukraine ab. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba werde am Dienstag in Brüssel Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg treffen, kündigte das Militärbündnis am Montag an. Außerdem werden US-Außenminister Antony Blinken ab Dienstag und US-Verteidigungsminister Lloyd Austin am Mittwoch in der belgischen Hauptstadt erwartet.
Hintergrund des Besuchs Kulebas sind Berichte über massive russische Truppenverlegungen an die ukrainische Grenze. Seit Mitte Februar hatte es in der Ostukraine wieder verstärkt Kämpfe zwischen pro-russischen Rebellen und der Regierungsarmee gegeben.
Die USA sprachen von der stärksten russischen Truppenpräsenz seit Beginn des Konflikts in der Region vor sieben Jahren und entsandten zwei Kriegsschiffe ins Schwarze Meer. „Das wird Konsequenzen haben“, warnte US-Außenminister Blinken am Wochenende.
Neben dem Ukraine-Konflikt soll der vorgesehene US-Truppenabzug aus Afghanistan Hauptthema der Beratungen des US-Vertreters mit den Nato-Verbündeten sein. Auch die Wiederbelebung des Atomabkommens mit dem Iran dürfte zur Sprache kommen. „Ich freue mich auf produktive Gespräche mit Verbündeten über eine breite Palette gemeinsamer Prioritäten“, schrieb Blinken auf Twitter mit Blick auf seine zweite Dienstreise nach Europa innerhalb weniger Wochen.
Verteidigungsminister Austin soll Nato-Chef Stoltenberg am Mittwoch treffen. Der 67-jährige Vier-Sterne-General hatte am Wochenende bereits Israel besucht. Am Dienstag wurde er als erster Minister der Regierung des neuen US-Präsidenten Joe Biden außerdem in Berlin erwartet.