Die FDP hat sich für eine Lockerung der Ladenöffnungszeiten im Einzelhandel ausgesprochen, um die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie abzufedern und die Infektionsgefahr zu verringern. „Eine Entzerrung der Einkaufszeiten würde insbesondere im Lebensmitteleinzelhandel zu einer geringeren Personendichte in den Läden führen und wäre daher auch für den Infektionsschutz hilfreich“, sagte Fraktionsvize Michael Theurer dem „Handelsblatt“ vom Donnerstag.
Eine Liberalisierung der Ladenöffnungszeiten sei zudem auch deshalb „überfällig“, damit der klassische Einzelhandel gegen den Onlinehandel bestehen könne. „Notwendig sind insbesondere ein flexibler Ordnungsrahmen und mehr Rechtssicherheit für verkaufsoffene Sonntage“, sagte der FDP-Politiker der Zeitung.
Der Einzelhandelsverband HDE unterstützt vor allem „kurzfristig zusätzliche Sonntagsöffnungen“ nach der Pandemie. So könne den Händlern die Chance gegeben werden, „etwas verlorenen Umsatz aufzuholen“, sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth dem „Handelsblatt“.
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund sieht ebenfalls Handlungsbedarf – verweist aber vor allem auf die drohende „Verödung der Innenstädte und Ortskerne nach der Pandemie, da viele Einzelhändler die Krise nicht überleben werden“. Da der Onlinehandel rund um die Uhr geöffnet sei, „wäre es sinnvoll, jedenfalls für eine Übergangszeit dem Einzelhandel mehr Öffnungsperspektiven einzuräumen“, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der Zeitung. Dazu sollten auch mehr Öffnungsmöglichkeiten an Sonntagen gehören.