Nach der Nato-Entscheidung über den Truppenabzug aus Afghanistan hat Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) dem Land weiterhin Unterstützung zugesichert. „Wir stehen auch in Zukunft als entwicklungspolitischer Partner an der Seite Afghanistans“, sagte der Politiker der „Augsburger Allgemeinen“ (Freitagausgabe). Als zweitgrößter bilateraler Geber in Afghanistan trage Deutschland „eine besondere Verantwortung“. „Auch nach dem Abzug internationaler Streitkräfte wird das Land auf internationale Unterstützung angewiesen sein“, sagte Müller.
Die deutsche Entwicklungshilfe für das Land bezeichnete Müller als Erfolg: „Gemeinsam haben wir in Afghanistan in den vergangenen zwei Jahrzehnten große Fortschritte etwa im Gesundheits- und Schulwesen gemacht“, betonte er. Die Lebenserwartung sei seit 2001 um neun Jahre gestiegen, das Pro-Kopf-Einkommen habe sich vervierfacht und die Zahl der Kinder, die zur Schule gehen können, habe sich verzwölffacht, sagte der Minister.
Die USA und ihre Nato-Partner, darunter auch Deutschland, wollen Anfang Mai mit dem Truppenabzug aus Afghanistan beginnen und den seit 20 Jahren andauernden Militäreinsatz am Hindukusch beenden. Alle Nato-Truppen sollen Afghanistan innerhalb weniger Monate verlassen.