FDP-Parteichef Lindner weist trotz schlechter Partei-Umfragewerte Gedanken an Rücktritt zurück

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Christian Lindner - Parteivorsitzender der FDP-Bundespartei

Trotz schwacher FDP-Umfragewerte denkt Parteichef Christian Lindner nach eigenen Angaben nicht an Rücktritt. „Ich mache meine Arbeit in der Politik mit großer Leidenschaft. Ich bin dankbar, dass mir die Wähler schon sechsmal das Vertrauen für ein Mandat geschenkt haben“, sagte Lindner den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Freitag. Er habe „mit der FDP noch einiges vor“.

Im aktuellen ARD-„Deutschlandtrend“ erreicht die Partei nur noch fünf Prozent und müsste daher um den Wiedereinzug in den Bundestag bangen. Linder führte dies allerdings auf Sondereffekte wegen der Corona-Krise zurück. „Darin spiegelt sich gerade, dass in der Corona-Krise der schützende Staat Konjunktur hat. Wer Fragen der Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen und der Bürgerrechte aufwirft, war schnell in der Defensive“, sagte er. 

„Wir arbeiten dafür, im kommenden Jahr gut abzuschneiden“, hob der FDP-Chef weiter hervor. Wenn er weiter das Vertrauen der Wähler habe, „setze ich meine politische Tätigkeit gerne fort – am liebsten in Regierungsverantwortung, das ist mein Ziel als Parteivorsitzender“, sagte Lindner. 

Auch der immer wieder kritisierten Generalsekretärin Linda Teuteberg stärkte der Parteichef den Rücken: „Linda Teuteberg ist ein starker Teil unseres Teams. Ich beteilige mich nicht an von außen an die FDP herangetragenen Personalspekulationen“, stellte er klar. 

Bei der Bundestagswahl 2017 hatte die FDP 10,7 Prozent erhalten, dann jedoch eine Regierungsbeteiligung im Rahmen einer Jamaika-Koalition mit Union und Grünen abgelehnt.

In der Debatte um die FDP-Spitzenkandidatur für die Landtagswahl im Frühjahr 2021 in Thüringen legte Lindner Landeschef Thomas Kemmerich erneut einen Verzicht nahe. „Herr Kemmerich weiß, dass ich an seiner Stelle zunächst auf Spitzenämter verzichten würde – allein mit Rücksicht auf die eigene Familie und die Wahrnehmung der Partei über Thüringen hinaus“, sagte der Bundesvorsitzende. Die Entscheidung darüber liege jedoch bei Kemmerich selbst.

Kemmerich war im Februar mit Unterstützung der AfD zum Ministerpräsidenten gewählt worden. Nach breiten Protesten trat er kurz darauf wieder zurück. 

Thüringen habe damals „einen Anlass geboten, die Seriosität der FDP zu hinterfragen“, sagte dazu nun Lindner. Diese Wahl Kemmerichs zum Ministerpräsidenten habe „viele verunsichert“. Allerdings habe sich die FDP danach klar von der AfD abgegrenzt. Diese Klarheit erwarte er nun auch von der CDU, forderte der FDP-Chef.

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