Die Schweizer Regierung hat das Corona-bedingte Verbot von Großveranstaltungen um einen Monat verlängert. Wie der Bundesrat am Mittwoch mitteilte, sind Veranstaltungen mit mehr als tausend Teilnehmern erst ab dem 1. Oktober wieder erlaubt. Damit will die Regierung sicherstellen, „dass sich die Situation in der Schweiz nicht verschlechtert.“ Ursprünglich war geplant, Großveranstaltungen bereits ab September wieder zuzulassen.
Ob Großveranstaltungen ab Oktober tatsächlich genehmigt werden, obliegt den Kantonen. Diese könnten eine Bewilligung verweigern, wenn „ihre epidemiologische Lage und die Kapazitäten für das Contact Tracing die Durchführung nicht erlauben“, erklärte der Bundesrat. Durch diesen „vorsichtigen Öffnungsschritt“ trage die Regierung den „gesellschaftlichen Bedürfnissen sowie den wirtschaftlichen Interessen der Sportvereine und Kulturveranstalter Rechnung“.
Als Folge der Entscheidung wurde die Radweltmeisterschaft abgesagt, deren Stattfinden für September in der Schweiz geplant war. Die Organisation sei unter den neuen Umständen „unmöglich“ geworden, erklärten die Veranstalter.
Zur Eindämmung der Corona-Pandemie hatte die Schweiz Mitte März eine Reihe von Einschränkungen verhängt. Auf eine strikte Ausgangssperre wie in anderen Ländern verzichtete das Land jedoch. Seit Ende April wurden mehrere Maßnahmen wieder gelockert.
Verschärft wird nun dagegen die Maskenpflicht: Sie gilt ab Samstag nicht nur in Bussen und Bahnen, sondern auch in Flugzeugen, die in der Schweiz starten oder landen.
Wie viele andere Länder hat auch die Schweiz zuletzt einen starken Wiederanstieg bei den Corona-Infektionen verzeichnet. Am Mittwoch meldeten die Behörden 273 neue Fälle – so viele wie seit Mitte April nicht mehr.