AfD will Gender-Forschung ausbremsen – SPD: Angriff auf Wissenschaftsfreiheit

Symbolbild: Reichstag/Bundestag
Symbolbild: Reichstag/Bundestag

Mit einem Vorstoß gegen die Gender-Forschung hat die AfD-Fraktion im Bundestag heftige Kritik der SPD ausgelöst. „Die AfD attackiert unser gemeinsames Verständnis in Deutschland, dass Wissenschaft frei sein muss“, sagte die SPD-Expertin für Frauenförderung an Hochschulen, Wiebke Esdar, am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. „Wer die Geschlechterforschung abschaffen will, stellt Human-, Geistes- und Sozialwissenschaften in ihrer Gesamtheit infrage.“

Esdar bezog sich auf einen Antrag der AfD, der am Donnerstag erstmals zur Debatte auf der Tagesordnung des Bundestags stand. Darin fordert die Fraktion, „jegliche finanzielle Förderung des Bundes, die der (Weiter-)Entwicklung der Gender-Forschung dient, raschestmöglich einzustellen“.

Die Geschlechterforschung, oft mit dem englischen Begriff Gender Studies bezeichnet, befasst sich mit der Bedeutung von Geschlecht in verschiedenen Bereichen des Lebens. Das Geschlecht wird dabei nicht rein biologisch aufgefasst, sondern auch als soziokulturelles Phänomen.

SPD-Fraktionsvize Katja Mast warf der AfD vor, sie wolle „eine 180-Grad-Wende in der Gleichstellungs- und Familienpolitik“. Um ihr „antiquiertes Familienbild“ zur Schau zu stellen, lasse die AfD keine Gelegenheit aus, sagte Mast AFP. „Diesem Ziel gelten auch ihre Angriffe auf die freie Wissenschaft.“

„Wir lassen keinerlei Rückschritte in der Gleichberechtigung von Frauen und Männern, homo- oder heterosexuellen Menschen zu“, versicherte Mast. „Was hier unter dem Deckmantel eines parlamentarischen Antrags versucht wird, ist das Allerletzte.“

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