Lambrecht macht sich für Kronzeugenregelung bei Dopingsündern stark

Bundesjustizministerin Christine Lambrecht. - Bild: BMJV/Thomas Koehler/ photothek
Bundesjustizministerin Christine Lambrecht. - Bild: BMJV/Thomas Koehler/ photothek

Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) macht sich für eine Kronzeugenregelung bei geständigen Dopingsündern stark. „Wir brauchen dringend eine Kronzeugenregelung zur Bekämpfung des Dopings im Sport“, sagte die Ministerin der „Augsburger Allgemeinen“ (Mittwochausgabe). Sportler, Händler oder Ärzte, die in Machenschaften mit verbotenen leistungssteigernden Substanzen verstrickt sind, sollen demnach straffrei ausgehen oder eine mildere Strafe erhalten, wenn sie gestehen und damit eine Aufklärung ermöglichen.

„Die Kronzeugenregelung hat sich auch bei Ermittlungen im Betäubungsmittel-Bereich bewährt, deshalb halte ich sie auch im Bereich des Dopings im Sport für wichtig“, betonte die Justizministerin. Nur so sei ein wirksamer Kampf gegen Doping-Netzwerke und -Kartelle möglich. „Ansonsten können wir in diese Strukturen nicht eindringen“, sagte Lambrecht. „Die Ermittler brauchen die Informationen von Insidern, die mit drinstecken, aber nicht länger Teil des kriminellen Doping-System sein wollen“, sagte Lambrecht.

An diesem Mittwoch will die Bundesregierung demnach eine Bilanz der Wirksamkeit des Anti-Doping-Gesetzes ziehen, das vor fünf Jahren beschlossen worden war. Lambrecht fordert nun eine Erweiterung des Gesetzes um die Kronzeugenregelung. „Die bisherigen Erfahrungen mit dem Anti-Doping-Gesetz zeigen, wie wichtig eine Kronzeugenregelung wäre, um die Auswüchse des Dopings gerade im Profisport effektiv bekämpfen zu können.“

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