Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat sich gegen Kritik wegen der stockenden Auszahlung der Corona-Wirtschaftshilfen verteidigt. „Wenn wir, wie von mir ursprünglich gewollt, von Anfang an höhere Abschlagszahlungen bei den November- und Dezemberhilfen vorgesehen hätten, hätten wir noch schneller und wirksamer helfen können“, sagte Altmaier in einem gemeinsamen Interview des „Handelsblatts“ mit FDP-Chef Christian Lindner. Aber dagegen habe es Widerstand im Kabinett gegeben.
Er verstehe, dass unter Druck stehende Unternehmen Kritik daran übten, dass die Bewilligung von Hilfsgeldern oft einige Wochen dauere. „Von Chaos kann aber nicht die Rede sein“, sagte Altmaier. Seit Beginn der Pandemie seien 80 Milliarden Euro an Hilfen an die Wirtschaft geflossen. „Dass es trotzdem Fälle gibt, in denen Hilfe sehr spät kommt, ist ärgerlich und ärgert mich als Wirtschaftsminister am meisten.“
Lindner übte hingegen scharfe Kritik an der verzögerten Auszahlung der Hilfen. In den Ländern gebe es große Unzufriedenheit über das Bundeswirtschaftsministerium, weil die digitale Plattform für die Antragstellung und das Fachverfahren mit Verzug umgesetzt worden seien.