Berliner Unternehmer wegen hundertfachen Betrugs zu fünf Jahren Haft verurteilt

Die Justitia - ein Symbol der Rechtsstaatlichkeit
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Wegen hundertfacher Betrugsvergehen hat das Berliner Landgericht den 63-jährigen ehemaligen Vorstand einer Berliner Aktiengesellschaft zu fünf Jahren Haft verurteilt. Robert S. wurde nach Angaben des Gerichts am Donnerstag unter anderem wegen Betrugs, Insolvenzverschleppung und Untreue in 467 Fällen verurteilt. Zudem wurde die Einziehung von fast zwei Millionen Euro angeordnet. Parallel erklärte die Berliner Generalstaatsanwaltschaft, Mitte Januar sei auch die Wohnung der Ehefrau von S. durchsucht worden.

Nach Feststellung des Gerichts hatte S. bereits 2013 damit begonnen, Jahresabschlüsse der Medizinproduktefirma zu fälschen. Ab 2016 habe er es versäumt, die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens für das bereits zahlungsunfähige Unternehmen zu beantragen. Mithilfe der geschönten Zahlen habe der Verurteilte einzelne Anleger dazu verleitet, Aktien des Unternehmens zu kaufen. Dabei sei er „mit außerordentlicher Dreistigkeit vorgegangen“, sagte die Vorsitzende Richterin laut Gericht in der Urteilsbegründung.

Zwischen 2017 und 2019 veranlasste der Verurteilte dann Überweisungen in Höhe von fast vier Millionen Euro auf das Konto eines von ihm geleiteten Interessenverbands. S. verwendete das Geld, um seine Lebenshaltungskosten zu bestreiten, gab seine Beute für Reisen und Ballkarten aus.

Seiner Ehefrau wird vorgeworfen, die Betrügereien ihres Ehemanns durch das Stellen von Scheinrechnungen in Höhe von fast 400.000 Euro unterstützt zu haben. Bei der Durchsuchung in ihrer Wohnung wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft ein Auto und Schmuck im Wert von mehreren hunderttausend Euro gepfändet.

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