IS-Rückkehrerin in Koblenz zu Bewährungsstrafe verurteilt

Justiz (über cozmo news)
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Eine 30-Jährige Deutsche ist wegen Mitgliedschaft in einer ausländischen Terrorvereinigung zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Lisa R. sei zwischen September 2014 und Januar 2019 Mitglied der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) gewesen, urteilte das Oberlandesgericht Koblenz am Donnerstag mit. Sie habe aber die Phase der religiösen Radikalisierung endgültig hinter sich gelassen, weswegen weitere Straftaten von ihr nicht zu befürchten seien. (Az. 4 StE 6 OJs 9/19)

R. war demnach über ihren Ehemann mit dem Islam in Kontakt gekommen. Dieser habe sich zunehmend radikalisiert. Unter seinem Einfluss sei in ihr der Wunsch entstanden, in einer muslimischen Gemeinschaft zu leben. Im September 2014 sei sie dann mit ihm und seinen beiden Schwestern nach Syrien gereist, um sich dem IS anzuschließen.

Laut Gericht half R. ihrem Mann, der in Syrien für den IS kämpfte, indem sie sich dem islamistischen Frauenbild gemäß unterordnete. Sie habe den Haushalt geführt und den Mann moralisch unterstützt. Außerdem verbreitete R. demnach die IS-Ideologie über soziale Netzwerke und forderte andere auf, ebenfalls nach Syrien zu reisen. Zudem habe sie zwei Schariakurse durchlaufen.

Nach dem Tod ihres ersten Ehemanns im Jahr 2015 heiratete R. laut Gericht noch dreimal IS-Kämpfer. Auch ihr zweiter und dritter Ehemann starben schnell. Im Januar 2019 flüchtete sie mit ihrem vierten Mann und drei Kindern aus dem letzten noch vom IS kontrollierten Gebiet. Kurden nahmen sie fest und brachten sie in ein Lager. Im Januar 2020 wurde sie schließlich nach Deutschland abgeschoben, wo sie in Untersuchungshaft kam. Seit Oktober stand sie in Koblenz vor Gericht.

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