Wegen einer tödlichen Messerattacke auf seinen 15-jährigen Bruder ist ein 18-Jähriger vom Landgericht Heilbronn zu einer Jugendstrafe von acht Jahren verurteilt worden. Der junge Mann sei des Totschlags und des versuchten Totschlags schuldig, teilte ein Gerichtssprecher am Montag mit. Der damals 17-jährige Täter hatte im Januar 2020 auf einem Reiterhof im baden-württembergischen Güglingen seinen 15 Jahre alten Bruder erstochen sowie seinen Vater und sich selbst schwer verletzt. (Az. 1 KLs 30 Js 3005/20)
Das Gericht gehr davon aus, dass der Angeklagte zunächst 15 Mal auf seinen Bruder einstach und dann 28 Mal auf seinen Vater, der auf die Auseinandersetzung aufmerksam geworden war. Danach fügte er sich selbst Messerstiche und Schnittverletzungen zu, um Suizid zu begehen. Der Vater rief den Notruf – er und auch der Täter konnten gerettet werden. Der jüngere Bruder erlag seinen Verletzungen.
Für das Gericht stand laut Mitteilung fest, dass sich der Angeklagte in einem „psychischen Ausnahmezustand“ befand. Alkohol oder Drogen spielten demnach keine Rolle. Wegen seiner affektiven Erregung habe der damals 17-Jährige vermindert schuldfähig gehandelt. Das Urteil ist rechtskräftig.