Neun Jahre Haft für weiteren Angeklagten im Missbrauchskomplex Münster

Symbolbild: Gefängnis
Symbolbild: Gefängnis

In einem weiteren Prozess um den Missbrauchskomplex Münster hat das Landgericht der westfälischen Stadt am Dienstag einen 27-jährigen Angeklagten zu neun Jahren Haft verurteilt. Die Strafkammer befand den Mann aus Aachen des teils schweren Kindesmissbrauchs in insgesamt 21 Fällen schuldig, wie ein Gerichtssprecher mitteilte. Die von der Staatsanwaltschaft beantragte Sicherungsverwahrung gegen den Mann ordnete das Gericht nicht an.

Die Verurteilung erfolgte zudem wegen Herstellens kinderpornografischer Schriften in sieben Fällen. Der Mann soll vier Kinder missbraucht haben, darunter den heute elfjährigen Ziehsohn des ebenfalls 27 Jahre alten Hauptangeklagten im Münsteraner Missbrauchskomplex. Dieser 27-Jährige muss sich seit November mit seiner Mutter und drei weiteren Männern im Hauptprozess um die Missbrauchsserie vor dem Landgericht Münster verantworten.

Mit einem Urteil in diesem Verfahren wird frühestens in mehreren Wochen gerechnet. Der Richterspruch vom Dienstag ist der vierte im Münsteraner Missbrauchskomplex: Zuvor wurden bereits drei weitere Angeklagte zu Haftstrafen zwischen gut drei und knapp acht Jahren verurteilt.

Der Komplex Münster ist eine von drei großen Missbrauchsserien, denen die Ermittler zuletzt in Nordrhein-Westfalen auf die Spur kamen: Zuvor lösten bereits der jahrelang unentdeckt gebliebene Kindesmissbrauch auf einem Campingplatz in Lügde und der Missbrauchskomplex Bergisch Gladbach bundesweit Entsetzen aus.

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