Friedrich Merz siegt bei Wahl zum Bundestags-Direktkandidaten

Friedrich Merz - Bild: Norbert Röttgen - Bild: CDU/Tobias Koch
Friedrich Merz - Bild: Norbert Röttgen - Bild: CDU/Tobias Koch

Der ehemalige Unionsfraktionschef Friedrich Merz (CDU) ist zum Bundestagskandidaten für den CDU Kreisverband Hochsauerland in Nordrhein-Westfalen gewählt worden. Merz setzte sich am Samstag bei einer Abstimmung gegen den CDU-Innenexperten Patrick Sensburg durch, wie der Kreisverband mitteilte. Die Wahl fand wegen der Corona-Pandemie unter freiem Himmel in einem Stadion statt. Sensburg hatte den Bundestagswahlkreis 2009 von Merz übernommen.

Merz zog sich damals aus der aktiven Politik zurück und wechselte in die Wirtschaft. Am Samstag warb er für sich mit den Worten, mit ihm bekomme der Kreisverband keinen „angepassten Abgeordneten“. Er sei „heute so frei und unabhängig“, dass er auch „unbequeme Dinge sagen“ könne.

Der 65-Jährige kritisierte in seiner Rede, die CDU habe ihren Kompass verloren. Die Wählerinnen und Wähler wüssten nicht mehr, wofür die Partei stehe. „Wir verlieren beständig an die Grünen und an die AfD.“ Merz rief zu einer „stinknormalen bürgerlichen Politik“ auf – „statt dem Zeitgeist atemlos hinterherzulaufen“. Dieser Zeitgeist sei „ein flüchtiger Geselle“.

Merz musste sich im Januar bei der Wahl zum CDU-Bundesvorsitz dem nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet geschlagen geben. Danach brachte er sich zunächst als neuer Bundeswirtschaftsminister ins Gespräch. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte seine Ambitionen aber umgehend ausgebremst und erklärt, sie plane keine Kabinettsumbildung.

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