Gauland: Abstimmungsergebnis zu AfD-Spitzenkandidatur Niederlage für Meuthen

Archivbild: Alexander Gauland - Bild: Metropolico.org, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons
Archivbild: Alexander Gauland - Bild: Metropolico.org, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons

Nach der Entscheidung der AfD-Basis für das Duo Alice Weidel und Tino Chrupalla als Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl stichelt AfD-Fraktionschef Alexander Gauland gegen den Parteivorsitzenden Jörg Meuthen. „Normalerweise wäre eine solche Entscheidung keine Frage von Sieg oder Niederlage für einen Parteichef“, sagte Gauland dem „Spiegel“ laut Vorabbericht vom Freitag. Da Meuthen aber das unterlegene Duo Joana Cotar und Joachim Wundrak unterstützt habe, müsse er sich deren Niederlage „persönlich anrechnen lassen“.

Bei der Online-Mitgliederbefragung hatten Ko-Fraktionschefin Weidel und Ko-Parteichef Chrupalla rund 71 Prozent der Stimmen bekommen, ihre Kontrahenten lediglich etwa 27 Prozent. Cotar und Wundrak zählen zum Lager um Meuthen, der einen wirtschaftsliberalen und gemäßigteren Kurs vertritt; Chrupalla und Weidel können auf die Unterstützung des rechtsnationalen Lagers der AfD zählen.

Angesichts des Ausgangs der Abstimmung sagte Gauland, ob Meuthen im Herbst noch Parteichef bleiben könne, „ist derzeit reine Kaffeesatzleserei.“ Eines habe die Kandidatenwahl jedenfalls gezeigt: „Besonders geschickt, ironisch angemerkt, hat er sich dabei nicht angestellt.“

Zu seiner eigenen Zukunft als Ko-Fraktionschef sagte Gauland, eine erneute Kandidatur im Herbst sei mit seinen 80 Jahren „eher unwahrscheinlich“ und „keine gute Idee“. Weidel und Chrupalla hätten nach der Bundestagswahl „das Zugriffsrecht auf den Fraktionsvorsitz“.

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