In letzter Zeit haben viele deutsche Unternehmen erkannt wie wichtig Digitalisierung für den stationären Handel ist. Aus diesem Grund wurden Ladengeschäfte modernisiert und Versuche gestartet die Online-Sichtbarkeit bzw. -Präsenz zu stärken.
Bestellsysteme und neue Geschäftszweige
Zahlreiche Geschäfte und Gaststätten sind kreativer geworden. Dabei haben einige neue Geschäftszweige für sich entdeckt, die in Zukunft äußerst profitabel sein könnten. Man kann da die lokalen Eisdiele als Beispiel nehmen: Diese hat kurzerhand ihr Eis verpackt und verkauft dieses nun auch zusätzlich im Supermarkt um die Ecke. Wer vorher nie Interesse an Eis aus dem Supermarkt hatte, könnte durch diese Kooperation zwischen lokalem Einzelunternehmen und Supermarkt womöglich daran gefallen finden.
Bei vielen Restaurants wird nachgeholt was längst fällig war: ein kompletter Eintrag bei Google, mit Telefonnummer, Öffnungszeiten, Speisekarte und Pflege der Rezensionen. Außerdem sind viele neue Einträge von Restaurants bei Lieferheld, Lieferando und anderen Bestelldiensten gemacht worden. Das Bestellgeschäft läuft sehr gut, besonders in Großstädten nutzen die Menschen begeistert die vielen Lieferangebote. Neben der weit verbreiteten Abholung liefern inzwischen auch immer mehr Restaurants direkt nach Hause. Das Mittagessen wird oft auch von Restaurants und Cafés in das Homeoffice oder in die Büros geliefert.
Was den Einzelhandel angeht, gestaltet sich echte Innovation schon deutlich schwieriger, allerdings ist auch hier nichts unmöglich. Größere Geschäfte sind inzwischen komplett am Modernisieren und Digitalisieren: smarte, selbstreinigende Sanitäranlagen, Renovierung des Innenraums, WLAN im Geschäft, verbesserter Diebstahlschutz, Umstellung auf umweltfreundliche Verpackungen und vieles mehr. Bezahlt werden kann inzwischen ähnlich einfach wie auch in Onlineshops mit Apple Pay, Google Pay, Samsung Pay und vielem mehr. Teilweise werden sogar Kryptowährungen und PayPal akzeptiert. Große lokale Modegeschäfte haben sich Webseiten zugelegt, auf denen man sich die Kleidung anschauen und virtuell anprobieren kann. Auch ein smartes Kassensystem, das in Form eines Tablets genutzt werden kann, ist ausgesprochen beliebt. Die Kasse lässt sich einfach bedienen und erleichtert somit Einzelhändlern den Alltag. Das Praktische an dieser Art von Kasse ist, dass alle Daten automatisch abgespeichert werden, und alle gängigen Geschäftsprozesse jederzeit aufrufbar sind.
Mehr Social Media Präsenz
Immer mehr Einzelhändler versuchen ihre Präsenz in den sozialen Medien verbessern: Bei so manchem Friseur kann man inzwischen über Instagram oder Facebook nach freien Terminen fragen, online beim Lieblingsrestaurant Essen bestellen oder sich im Live-Stream Kleidung von Modeboutiquen anschauen. Vor dem Aufstieg des Online-Versandhandels war die Präsenz in den sozialen Medien zwar hilfreich, aber nicht zwingend notwendig. Die Umsatzeinbußen an große Onlinehändler brachte viele Geschäfte dazu, die jahrelang verschlafene Digitalisierung ihres Geschäfts nachzuholen.
Auch Amazon kann lokalen Geschäften helfen, nicht den Anschluss zu verlieren. Wer eigene Produkte in seinem Geschäft verkauft, kann diese zusätzlich für eine geringe Gebühr über Amazon vertreiben. Amazon kümmert sich dabei um fast alles: Versand, Rücknahme, Lagerung und Zahlungsabwicklung. Das geht natürlich leider nicht für alle Produkte, so ist der Vertrieb von Lebensmitteln nicht möglich. Hier könnte ein lokaler Supermarkt eine Alternative sein. Eisdielen, Cafés, Konditoreien und weitere Unternehmen verkaufen inzwischen auch ihre Ware in Supermärkten.
Fazit
Die Marktwirtschaft bleibt flexibel und passt sich dem Wandel gut an, viele Unternehmen werden kreativ und nutzen andere Vertriebswege, um weiterhin gute Einnahmen zu erzielen. In Kombination mit den Möglichkeiten des Internets kommen viele verloren geglaubte Geschäfte doch gegen die riesigen Onlinehändler an. Auch Kooperationen zwischen lokalen Geschäften und dem Onlinehandel kommen immer häufiger vor.
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