Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) will nach dem Erfolg bei der Landtagswahl seine neue Regierung unabhängig von bundespolitischen Erwägungen bilden. „Die Entscheidungen werden im Land gefällt“, sagte er am Montag im ARD-„Morgenmagazin“. Es werde „Angebote in all die Richtungen machen, die sich demokratisch anbieten“. Die Wähler hätten sich für eine „starke, in der Mitte verankerte Regierung“ ausgesprochen. „Wir wollen keine Wackelpartien.“
Haseloff wertete das Ergebnis der Landtagswahl als „riesigen Vertrauensvorschuss“. Laut dem vorläufigen amtlichen Endergebnis wurde die CDU mit 37,1 Prozent klar stärkste Kraft in Sachsen-Anhalt.
Wie die Landeswahlleitung in der Nacht zum Montag in Magdeburg mitteilte, erreichte die AfD auf dem zweiten Platz 20,8 Prozent. Es folgten die Linke mit 11,0 Prozent, die SPD mit 8,4 Prozent und die Grünen mit 5,9 Prozent, während die FDP mit 6,4 Prozent nach zehn Jahren wieder in den Landtag einzog.
Damit kommt neben einer Fortsetzung der bisherigen Kenia-Koalition von CDU, SPD und Grünen auch ein Bündnis der CDU mit FDP und SPD oder FDP und Grünen in Betracht. Auch ein schwarz-rotes Bündnis hätte dem vorläufigen Endergebnis zufolge eine denkbar knappe parlamentarische Mehrheit von einer Stimme.