Die Bundesregierung hat ihre Wachstumsprognose für das laufende Jahr nach oben korrigiert. Das geht aus der Frühjahrsprojektion hervor, die am Mittwoch vorgestellt wurde. Demnach erwartet die Regierung jetzt eine Zunahme des Bruttoinlandsprodukts in Höhe von 0,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Im Januar war sie noch von 0,2 Prozent Wirtschaftswachstum ausgegangen. Für das Jahr 2024 wird laut Frühjahrsprojektion ein Zuwachs in Höhe von 1,6 Prozent erwartet (bisher: 1,8 Prozent). Die deutsche Wirtschaft habe sich im Winter 2022/23 als „äußerst anpassungs- und widerstandsfähig“ erwiesen, hieß es vom Wirtschaftsministerium zur Begründung.
Aktuelle Konjunkturindikatoren wie Industrieproduktion, Auftragseingänge und Geschäftsklima deuteten eine konjunkturelle Belebung im weiteren Jahresverlauf an. Auch die Inflation habe ihren Höhepunkt überschritten. Nach einer Rate von 6,9 Prozent im letzten Jahr geht die Bundesregierung von 5,9 Prozent in diesem Jahr und von 2,7 Prozent im nächsten Jahr aus.
Man sehe jetzt, dass „trotz eines weiterhin schwierigen Umfelds“ eine „schrittweise Erholung“ einsetze, sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). Trotz staatlicher Stützungsmaßnahmen und steigender Einkommen wird der private Konsum dem Ministerium zufolge zunächst wohl noch durch die inflationsbedingten Kaufkraftverluste belastet. Erst im späteren Jahresverlauf werde er bei weiter nachlassender Teuerung wieder an Dynamik gewinnen.
Die Bauinvestitionen dürften angesichts der Bau- und Finanzierungskostensteigerungen im Projektionszeitraum noch gedämpft bleiben, während die Ausrüstungsinvestitionen in Maschinen und Anlagen im Zuge der weltwirtschaftlichen Erholung und damit wieder anziehender Exporte „spürbar“ zulegen dürften. Auf dem Arbeitsmarkt werde unterdessen mit einem weiteren, „wenn auch etwas weniger dynamischen“ Beschäftigungsaufbau in diesem und kommenden Jahr gerechnet, so das Wirtschaftsministerium.