Merz fordert mehr Engagement für zum Tode verurteilten Deutschen

Friedrich Merz (Archiv) (über dts Nachrichtenagentur)
Friedrich Merz (Archiv) (über dts Nachrichtenagentur)

Im Fall des im Iran zum Tode verurteilten deutschen Staatsbürgers Jamshid Sharmahd hat CDU-Chef Friedrich Merz die Bundesregierung zu mehr Engagement für seine Freilassung aufgefordert. „Der deutsche Staatsbürger Jamshid Sharmahd muss freigelassen werden aus iranischer Haft“, sagte Merz dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Mittwochausgabe). Der Unionsfraktionschef im Bundestag hat eine politische Patenschaft für Jamshid Sharmahd übernommen.

„Das Verfahren gegen Sharmahd war ein politischer Schauprozess“, sagte Merz. „Ich fordere die iranische Regierung erneut dazu auf, Jamshid Sharmahd die Ausreise zu ermöglichen. Von der deutschen Bundesregierung erwarte ich, dass sie ihre Anstrengungen zur Freilassung von Jamshid Sharmahd deutlich verstärkt, so wie sich auch andere europäische Staaten erfolgreich um die Freilassung ihrer gefangen gehaltenen Staatsangehörigen bemühen.“

Jamshid Sharmahds Tochter Gazelle Sharmahd hatte zuvor erzählt, dass ihre Familie erstmals seit fünf Monaten wieder einen Anruf von dem Inhaftierten erhalten habe. Sie äußerte ihre Sorge, dass es sich dabei um einen „Abschiedsanruf“ gehandelt haben könnte. Dem RND sagte sie, ihrem Vater gehe es nach mehr als 1.000 Tagen Isolationshaft im Iran physisch wie psychisch sehr schlecht.

Gazelle Sharmahd erneuerte ihre Vorwürfe an die Bundesregierung, nicht ausreichend Druck auf das Regime in Teheran auszuüben. „Da passiert überhaupt nichts, was passieren müsste“, sagte sie. „Da kommt kein Druck.“

Sie kritisierte zugleich, dass die Bundesregierung nicht öffentlich die Freilassung ihres Vaters verlange, sondern lediglich ein erneutes Gerichtsverfahren.

Copyright
Nürnberger Blatt | Quelle: dts Nachrichtenagentur
Nutzungsrechte erwerben?

Anzeige



Anzeige

Avatar-Foto
Über Redaktion des Nürnberger Blatt 44272 Artikel
Hier schreiben und kuratieren die Redakteure der Redaktion des Nürnberger Blatt