Matthias Miersch, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, hat weitreichende Reformen für eine zukunftsfähige Landwirtschaft in Deutschland angemahnt. „Wir haben viele Baustellen, um die Landwirtschaft zukunftsfähig zu gestalten“, sagte er der „Rheinischen Post“ (Mittwochausgabe). „Die Landwirtschaft steht vor großen Herausforderungen.“ Dabei gehe es vor allem um Planungssicherheit und wirtschaftliche Perspektiven.
Die „Zukunftskommission Landwirtschaft“ und die „Borchert-Kommission“ hätten gute Lösungsansätze erarbeitet. „Wenn wir zum Beispiel ein Tierwohlkennzeichen einführen, das über die jetzigen Haltungsstandards hinausgeht, müssen die Landwirte beim Umbau der Tierhaltung auch finanziell unterstützt werden“, sagte Miersch.
Es müssten auch die Fragen beantwortet werden, wie Bauern gestärkt werden können, „um mit mächtigen Akteuren des Lebensmitteleinzelhandles oder Schlachthöfen auf Augenhöhe verhandeln zu können, oder, wie Agrarland vor allem für Landwirte und nicht für Bodenspekulanten zur Verfügung steht“, sagte der SPD-Politiker.
Die demonstrierenden Bauern rief er zu Kompromissbereitschaft auf. „Nicht nur Demonstrationen gehören zur Demokratie, sondern auch die Bereitschaft zum Gespräch und zum Kompromiss“, so Miersch.
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