Im Bestechungsskandal um Zulassungen zu US-Eliteuniversitäten ist die Schauspielerin Lori Loughlin zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt worden. Ein Gericht in Boston verhängte am Freitag zudem 150.000 Dollar (rund 127.000 Euro) Geldstrafe gegen die aus der Sitcom „Full House“ bekannte Darstellerin und verdonnerte sie zu 100 Sozialstunden. Die 56-Jährige muss ihre Haftstrafe spätestens Mitte November antreten.
Ihr Ehemann Mossimo Giannulli wurde zu fünf Monaten Haft, 250.000 Dollar Geldstrafe und 200 Sozialstunden verurteilt. Beiden wurde vorgeworfen, 500.000 Dollar gezahlt zu haben, damit ihre beiden Töchter von der angesehenen University of Southern California (USC) aufgenommen wurden. Sie bekannten sich im Mai schuldig.
Loughlin entschuldigte sich am Freitag für ihr Verhalten und sprach von einer „furchtbaren Entscheidung“. „Ich habe einen Plan ausgeführt, um meinen Töchtern einen unfairen Vorteil zu verschaffen.“ Sie habe damit soziale Ungleichheiten verschärft.
Der Bestechungsskandal war im März 2019 aufgeflogen. Zahlreiche wohlhabende Eltern hatten Bestechungsgelder gezahlt, damit ihre Kinder an Eliteuniversitäten aufgenommen werden. Loughlins Töchter beispielsweise sollten über das Ruderteam Zugang zur University of Southern California bekommen – obwohl sie diesen Sport gar nicht betrieben. US-Universitäten lassen häufig Sporttalente zum Studium zu, um ihre Hochschulmannschaften zu verstärken.
Im Zuge der Affäre wurden mehr als 50 Beschuldigte angeklagt. Die ebenfalls in den Skandal verstrickte Schauspielerin Felicity Huffman wurde im vergangenen Jahr zu 14-tägiger Haft verurteilt worden.
Die aus den Fernsehserien „Desperate Housewives“ und „American Crime“ bekannte Schauspielerin hatte ein Bestechungsgeld von 15.000 Dollar gezahlt, damit falsche Antworten ihrer Tochter in dem Uni-Aufnahmetest SAT korrigiert wurden. Sie saß die letztlich um drei Tage verkürzte Strafe im Oktober ab.