Der Ökonom Peter Bofinger fordert aufgrund der Corona-Pandemie eine längere Auszahlung des Arbeitslosengeldes I. „Wer heute seinen Job verliert, sollte mindestens 15 statt 12 Monate Arbeitslosengeld bekommen, bevor er in Hartz IV gezwungen wird“, sagte Bofinger dem Magazin „Spiegel“ laut Vorabmeldung vom Freitag. Auf dem derzeitigen Arbeitsmarkt einen Job zu finden, sei für Arbeitslose so schwer wie nie zuvor. „Mich wundert, dass die SPD damit keinen Wahlkampf macht“, sagte Bofinger weiter.
Bofinger forderte außerdem, die Möglichkeit des Verlustrücktrags für Unternehmen auszuweiten. Verluste könnten bisher nur mit Gewinnen aus dem vergangenen Jahr verrechnet werden. Doch da hätten viele Unternehmen bereits Verluste gemacht, sagte Bofinger.
Eine solche Ausweitung des Verrechnungszeitraums sollte laut Bofinger aber trotzdem begrenzt sein. Andernfalls würden Unternehmen gestützt, die bereits vor der Krise schlecht liefen. Dies könne „Zombie-Firmen produzieren“, warnte Bofinger.