In Frankreich ist ein vom mutmaßlichen Drahtzieher der Anschläge vom 13. November rekrutierter Islamist zu 14 Jahren Haft verurteilt worden. Ein Pariser Gericht folgte am Freitag nicht dem Antrag des Staatsanwalts, der in dem Berufungsverfahren die Höchststrafe von 20 Jahren gefordert hatte. Der 35-jährige Angeklagte Reda Hame war in erster Instanz zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt worden – eine Strafe, die von der Anti-Terror-Staatsanwaltschaft als zu milde angesehen wurde.
Der im August 2015 in Paris verhaftete Hame hatte zugegeben, in Syrien in das Gebiet der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) eingereist zu sein und von Abdelhamid Abaaoud, dem mutmaßlichen Kopf der Anschläge vom 13. November, ausgebildet worden zu sein. Hame bestritt jedoch, einen Anschlag geplant zu haben.
Am 13. November 2015 töteten islamistische Angreifer bei einer Anschlagsserie in der französischen Hauptstadt 130 Menschen. In einem Mammutprozess ab September will die Pariser Anti-Terror-Staatsanwaltschaft mehrere Verdächtige anklagen, die den Islamisten damals geholfen haben sollen. An dem Prozess wollen mehr als 1700 Zivilkläger teilnehmen. Die meisten von ihnen sind Angehörige der Opfer oder Überlebende.