Anpfiff für den Deutschen Fußball-Kulturpreis 2019 war am vergangenen Freitag, den 25.10.. Katrin Müller-Hohenstein und Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly moderierten gemeinsam die Veranstaltung und führten die Gäste des Deutschen Fußball-Kulturpreises durch die Gala. Moderationspartner Maly eröffnete am Freitag zum letzten Mal den Show-Abend. Eine Ära geht nach vierzehn Jahren zu Ende.
Kurz nach der Begrüßung ging es mit einer ungewöhnlichen Reportage, nämlich einer Bundesliga-Audioreportage los. Broder-Jürgen aus Hamburg brachte intensive Momente der Audioreportage mit. Das Angebot ermöglicht Blinde und Sehbehinderte all das mitzuerleben, was ein Fußballspiel ausmacht: Torschüsse, Fehlpässe, Zweikämpfe und vieles mehr.
Der Preis für das Fußballbuch des Jahres wurde an die drei Autoren Thomas Franke, Marko Hofmann und Matthias Löffler mit ihrem Buch „125 Jahre. Vom VfB zum 1. FC Lokomotive Leipzig. Die Geschichte des Ersten Deutschen Meisters“ verliehen. Die außergewöhnlich gelungene Gestaltung und die tiefen Einblicke in die Geschichte der DDR Oberliga überzeugten die Jury. So entschieden sich die Juroren in diesem Jahr erstmals für ein Vereinsbuch. Der Preis war mit 5.000 Euro dotiert.
Daraufhin folgte die Verleihung des Fußball-Bildungspreises „Lernanstoß“. Zum vierzehnten Mal vergab die Deutsche Akademie für Fußball-Kultur den Bildungspreis. Der Förderpreis prämiert pädagogische Projekte, die sich an Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren richten und Fußball als Mittel der Bildungsarbeit einsetzen. Der diesjährige Preis ging an den FC Aleviten Paderborn mit dem Projekt „Fußballbrücke Europa“. Mit einem internationalen Jugendaustausch sensibilisiert der SC Aleviten Paderborn Jugendliche für Diskriminierung, verbessert ihren Zugang zur Erinnerungskultur, behandelt Identitätsfragen und vermittelt Fähigkeiten, die sie auch im Schulunterricht stärken. Die Jury lobte insbesondere die stetige Entwicklung und Professionalisierung der durchgeführten Projekte. Projektleiter Verani Kartum nahm den Preis und das Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro entgegen.
Der Preis für die Fußballkneipe des Jahres ging diesmal an Holger Britzius und Michael Jachan, Besitzer des „Stadions“ an der Schleißheimer Straße in München. Die Deutsche Akademie für Fußball-Kultur zeichnet seit 2007 das besondere Engagement von Fans für Fans aus. Für das Stadion an der Schleißheimer Straße erhielten Holle und Michel 5.000 Euro.
Beim Fußballspruch des Jahres, eingeleitet von Freddy Radeke und Jakob Leube vom Sportsatire-Format WUMMS, durfte das Publikum aus vier Finalisten seinen Favoriten wählen. Die meisten Stimmen erhielt Imke Wübbenhorst mit ihrem Zitat: „Ich bin Profi. Ich stelle nach Schwanzlänge auf.“. Sie durfte sich öffentlich mit wirklich weltbewegenden Fragen auseinandersetzen – etwa, ob sie sich vor Betreten der Kabine mit einer Sirene auf dem Kopf bemerkbar machen würde. Wübbenhorsts schlagfertige Antwort wurde sogar international zitiert. Der Preis war mit 5.000 Euro dotiert, die einem gemeinnützigen Zweck zu Gute kommen soll.
Im Anschluss wurde der Walther-Bensemann-Preis verliehen. Der Sonderpreis würdigt eine außergewöhnliche Lebensleistung und hat damit eine Sonderstellung unter den Fußball-Kulturpreisen der Akademie. Der Sonderpreis ging zum ersten Mal überhaupt an einen Schiedsrichter. Der diesjährige Sieger ist der italienische Schiedsrichter Pierluigi Collina. Er hat den Walther-Bensemann-Preis 2019 persönlich entgegengenommen. Den Preis hat der kicker mit 10.000 Euro dotiert.