In der Debatte über die Kanzlerkandidatur bei CDU/CSU wächst der Zuspruch der Bundesbürger zum bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder. Im am Freitag veröffentlichten ZDF-„Politbarometer“ waren 64 Prozent aller Befragten und 78 Prozent der Unionsanhänger der Meinung, der CSU-Chef habe das Zeug zum Bundeskanzler. Im März waren nur 30 Prozent aller Befragten dieser Meinung. Platz zwei im Kanzler-Ranking belegt aktuell Finanzminister Olaf Scholz (SPD).
Ihm attestierten 48 Prozent der Befragten, für das Kanzleramt geeignet zu sein. 42 Prozent sahen das nicht so. Allen anderen abgefragten Politikern wurde mit klarer Mehrheit eine Eignung für das Kanzleramt abgesprochen: Den CDU-Politiker Friedrich Merz hielten 31 Prozent für geeignet und 55 Prozent für ungeeignet. Dem Grünen-Vorsitzenden Robert Habeck bescheinigten 29 Prozent die Fähigkeit zum Kanzler, 54 Prozent sahen dies nicht so.
Den nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU) hielten 19 Prozent für kanzlerfähig, 64 Prozent waren anderer Meinung. Grünen-Ko-Chefin Annalena Baerbock verbuchte bei der Frage 17 Prozent Zustimmung, 65 Prozent hielten sie nicht für kanzlerinnenfähig. Dem CDU-Politiker Norbert Röttgen attestierten 14 Prozent eine Eignung für das Amt, 59 Prozent sahen das nicht so.
In der Rangliste der wichtigsten Politikerinnen und Politiker belegte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) weiter Platz eins, gefolgt von Söder und Scholz. Die weiteren Plätze belegten Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD), Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU), Grünen-Chef Habeck, Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU), Laschet und als Schlusslicht FDP-Chef Christian Lindner.
Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, gäbe es im Vergleich zu Ende Juni nur geringfügige Veränderungen: Die Union käme auf 39 Prozent (minus eins), die SPD auf 15 Prozent, die AfD auf neun Prozent, die FDP auf fünf Prozent, die Linke auf sieben Prozent (alle unverändert) und die Grünen auf 20 Prozent (plus eins). Damit hätte eine Koalition aus CDU/CSU und Grünen ebenso eine Mehrheit wie eine aus CDU/CSU und SPD.
Die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen befragte diese Woche 1226 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Anteilswert von 40 Prozent rund drei Prozentpunkte und bei einem Anteilswert von zehn Prozent zwei Prozentpunkte.