Kommission nennt Klimawandel als klaren Faktor für schwere Brände in Australien

Symbolbild: Waldbrand
Symbolbild: Waldbrand

Zu den besonders schweren Waldbränden zum Jahreswechsel in Australien hat laut einem Untersuchungsbericht eindeutig der Klimawandel beigetragen. Ein von der Regierung des Bundesstaates New South Wales eingesetzter Untersuchungsausschuss legte dazu am Dienstag einen 436 Seiten langen Bericht vor, der den Leugnern der von Menschen gemachten Erderwärmung klar widersprach.

„Die aus dem Anstieg der Treibhausgasemissionen resultierende Klimaerwärmung hat eindeutig eine Rolle bei den Bedingungen gespielt, die die Feuer ausgelöst haben, und bei den Bedingungen, die sie genährt und ihnen bei der Ausbreitung geholfen haben“, heißt es in dem Bericht. Den Einfluss des Klimawandels genau zu beziffern, sei angesichts der komplexen Gemengelage allerdings unmöglich.

In dem Bericht werden eine jahrelange Dürre vor den Wald- und Buschbränden, starker Wind, Gewitter und geringe Luftfeuchtigkeit als Faktoren für die Feuer genannt. Der Klimawandel sei nicht die einzige Erklärung für das Ausmaß der Brände, allerdings stimmten diese mit den Vorhersagen mit Blick auf den Klimawandel überein.

Waldbrände gibt es in Australien jedes Jahr, 2019/2020 waren sie aber besonders verheerend und lang. Erst nach neun Monaten beruhigte sich im März die Lage. Allein in dem am schwersten betroffenen Bundesstaat New South Wales brannten 55.000 Quadratkilometer nieder – eine Fläche halb so groß wie Portugal. 26 Menschen starben, mehr als 2400 Häuser in dem Bundesstaat wurden zerstört.

Der Untersuchungsbericht warnt angesichts der fortschreitenden Erderwärmung, dass „extreme Feuer“ wahrscheinlich häufiger würden. Klimaskeptiker haben wiederholt argumentiert, die schweren Brände seien das Werk von Brandstiftern oder seien auf Mängel in der Bewirtschaftung von Wäldern zurückzuführen. Auch Teile der konservativen Regierung von Australiens Premierminister Scott Morrison tun damit Forderungen nach mehr Klimaschutz ab.

Der Untersuchungsbericht ergab allerdings, dass nur elf der 11.000 Brände absichtlich gelegt wurden. Die meisten Feuer wurden demnach durch Blitzschläge in abgelegenen Gebieten ausgelöst. Die durch den Klimawandel verstärkte Trockenheit habe dann die Ausbreitung der Flammen begünstigt. Zur Vorbeugung solch schwerer Brände dringt die Kommission auf eine bessere Ausstattung der Feuerwehr mit mehr Löschflugzeugen und moderner Technologie zur frühzeitigen Ortung von Bränden in entlegenen Gebieten.

Der nationale Untersuchungsausschuss will Ende des Monats ebenfalls seine Schlussfolgerungen zu den verheerenden Bränden vorlegen.

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