CSU-Chef Markus Söder hat der SPD vorgeworfen, durch die frühe Benennung ihres Kanzlerkandidaten die Corona-Krisenpolitik der Koalition schwer zu belasten. Dass die SPD jetzt schon den Wahlkampf beginne, sei „verheerend für die weitere Zusammenarbeit zum Thema Coronabekämpfung“, sagte Söder am Montag in München. „Kein Mensch in Deutschland hat Verständnis dafür, dass wir jetzt über Wahlkampf reden.“
Die Ausrufung von Olaf Scholz zum SPD-Kanzlerkandidaten führe dazu, „dass wir jetzt bei jeder Entscheidung im Bundeskabinett Sorge haben, dass das allein unter Wahlkampfgesichtspunkten steht“, kritisierte Söder. „Ich hätte vorgeschlagen, wir fangen sehr spät an mit Wahlkampf im nächsten Jahr.“
Söder kritisierte zudem, dass sich die SPD-Spitze am Wochenende offen für ein Linksbündnis nach der Wahl im kommenden Jahr gezeigt hatte. Auch dies sei schon ein Schritt in den Wahlkampf, kritisierte er. „Wir müssen Corona-Herausforderungen annehmen, aber nicht Wahlkampf“, mahnte Söder. „Und die klare Botschaft für ein Linksbündnis – ich weiß nicht, ob das wirklich das Sinnvollste ist.“