Bei der Entwicklung neuer Batterien und Stromspeicher ist Deutschland einer Studie zufolge europäischer Innovationstreiber. Wie aus der am Dienstag veröffentlichten Untersuchung der Internationalen Energieagentur (IEA) und des Europäischen Patentamts (EPA) hervorgeht, sind vier deutsche Unternehmen unter den 25 weltweit aktivsten Patentanmeldern bei Speichertechnologien seit der Jahrtausendwende. Vorne liegt Asien: Neun der zehn weltweit innovativsten Unternehmen sitzen in Japan und Südkorea.
Allein auf die fünf führenden Anmelder entfiel der Studie zufolge zwischen 2000 und 2018 über ein Viertel aller gut 65.000 sogenannten internationalen Patentfamilien (IPF) für Erfindungen im Bereich Stromspeicherung: Hinter den asiatischen Konkurrenten Samsung (rund 4800 IPF), Panasonic (4000), LG (3000) und Toyota (2600) lag Bosch dabei mit gut 1500 solcher Erfindungen mit entsprechenden Patentanmeldungen in jeweils mindestens zwei Ländern auf dem fünften Rang.
Mit Daimler, BASF und Volkswagen sind drei weitere deutsche Unternehmen unter den aktivsten 25 Anmeldern weltweit. „Deutschland nimmt in Europa eine Führungsposition bei den innovativen Stromspeichern ein und ist allein für mehr als die Hälfte der IPF aus Europa verantwortlich“, erklärten die Studienautoren am Dienstag.
Zwar zeigten sich Japan und Südkorea mit Abstand am innovationsstärksten. Doch Europa habe ebenso wie die USA „ein breites Innovationsökosystem“ mit Herstellern und Forschungseinrichtungen, betonte EPA-Präsident António Campinos – weshalb auch die hiesigen Unternehmen „bei der Entwicklung der nächsten Generation von Batterien im Rennen bleiben dürften“.
Weltweit nahmen die Patentanmeldungen in dem Bereich den Angaben zufolge zwischen 2005 und 2018 mit einer jährlichen Durchschnittsrate von 14 Prozent zu: von rund 1500 im Jahr 2005 auf über 7000 im Jahr 2018. Diesen Zuwachs führten IEA und EPA größtenteils auf Fortschritte bei wiederaufladbaren Lithium-Ionen-Batterien für Verbraucherelektronik und insbesondere für Elektroautos zurück: „Elektromobilität ist heute der Haupttreiber für Innovationen im Batteriesektor“.
Dennoch: „Die Verfügbarkeit von Batterien und anderen Energiespeichern muss sich bis 2040 verfünfzigfachen, wenn die weltweiten Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsziele erreicht werden sollen“, mahnten die beiden Institute. Es brauche also trotz der bisherigen Fortschritte eine weiter „beschleunigte Innovation“.