Rund 6,4 Millionen Menschen in Deutschland haben im vergangenen Jahr in einer Wohnung gelebt, die nach offizieller Definition als überbelegt gilt. Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte, stieg die Zahl im Vergleich zum Vorjahr um rund 340.000. Die Überbelegungsquote lag damit bei 7,8 Prozent. Laut Bundesamt trägt der Trend zum Leben in Großstädten zu der Entwicklung bei, weil Wohnraum dort allgemein knapp und teurer ist.
Der Statistik, die auf EU-weit erhobenen Daten beruht, liegt eine relativ komplexe Definition zugrunde, die diverse Konstellationen erfasst. So gilt eine Wohnung unter anderem dann als überbelegt, wenn ein Gemeinschaftsraum fehlt oder nicht genug Platz vorhanden ist, damit jedes Mitglied eines Paars und jeder weiterer Bewohner im Alter von über 18 Jahren über einen eigenen Raum verfügt.
Für Kinder im Alter von zwölf bis 17 Jahren muss ebenfalls jeweils ein eigener Wohnraum vorhanden sein, solange sie unterschiedlichen Geschlechts sind. Für Geschwister gleichen Geschlechts in diesem Alter ist auch ein gemeinsamer Raum in Ordnung. Im EU-Vergleich steht Deutschland vergleichsweise gut da. Die Überbelegungsquote lag laut Statistischem Bundesamt rund neun Prozentpunkte unter dem europäischen Durchschnitt. Am höchsten war dieser Wert in Rumänien.