Britisches Gericht prüft Einfluss von Luftverschmutzung bei Tod von Neunjähriger

Luftverschmutzung
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Ein Gericht in Großbritannien hat am Montag eine Untersuchung zum Einfluss der Luftverschmutzung beim Tod eines neunjährigen Mädchens eingeleitet. Das Gericht befasst sich mit dem Fall von Ella Adoo-Kissi-Debrah, die im Februar 2013 nach immer heftiger werdenden Asthma-Anfällen gestorben war. Sollte ihr Tod auf die erhöhten Stickoxidwerte an ihrem Wohnort nahe einer vielbefahrenen Londoner Kreuzung zurückgeführt werden, wäre dies ein Präzedenzfall. 

Die Mutter des Mädchens, Rosamund, sagte der Nachrichtenagentur AFP, sie hoffe, dass das Gericht „zu dem Schluss kommt, dass die Luftverschmutzung entweder ihren Tod herbeigeführt hat oder dazu beigetragen hat“. Sie wolle den wahren Grund für den Tod ihrer Tochter erfahren, fügte die Mutter hinzu.

Eine erste gerichtsmedizinische Untersuchung im Jahr 2014 hatte ergeben, dass Ella an akutem Atemversagen starb, das durch schweres Asthma ausgelöst wurde. Diese Erkenntnisse wurden im vergangenen Jahr jedoch angezweifelt und eine neue Untersuchung wurde angeordnet. 

Sollte der Tod des Mädchens auf die schlechte Luftqualität zurückgeführt werden, wäre sie der erste Mensch in Großbritannien, bei dem Luftverschmutzung als Todesursache gerichtlich anerkannt wird. „Ich hoffe, dass dies das Leben von Kindern auf der ganzen Welt, die verschmutzte Luft atmen müssen, erleichtern wird“, sagte Ellas Mutter.

Nach Angaben des Londoner Stadtrats werden fast im gesamten Stadtgebiet die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen Grenzwerte für Luftverschmutzung überschritten. Londons Bürgermeister Sadiq Khan legte im Oktober neue Zahlen vor, nach denen sich die Luftqualität seit 2016 verbessert habe.

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