Die europäische Trägerrakete Vega ist bei ihrem Versuch gescheitert, zwei Satelliten ins All zu bringen. Nur rund acht Minuten nach dem Start vom Raumfahrtzentrum Kourou in Französisch-Guyana wurde eine „Anomalie“ der Flugbahn festgestellt, die zum Scheitern der Mission führte, wie das europäische Raumfahrtunternehmen Arianespace am Dienstag mitteilte. Auslöser sei eine Kabel-Verwechslung beim Bau der Rakete gewesen.
Die Trägerrakete zerbrach in der Atmosphäre in zwei Teile, bevor sie in den Atlantik stürzte. Die beiden Satelliten, die sie ins All bringen sollte, wurden dabei zerstört.
Airanespace-Chef Stéphane Israel betonte bei einer Pressekonferenz, dass die Ursache des Fehlstarts „kein Designfehler“ an der Rakete gewesen sei. Ein solcher Fehler hatte bereits im Juli vergangenen Jahres zum Fehlstart einer Vega-Rakete geführt. Zur Verwechslung des Kabels war es laut Israel während des Baus der Trägerrakete durch das italienische Unternehmen Avio gekommen. „Wir werden es beheben und noch stärker zurückkommen“, kündigte er an.
Der technische Direktor von Arianespace, Roland Lagier, erklärte, nach der ersten Zündung des Triebwerks der vierten Stufe habe man die Kontrolle über die Rakete verloren. Arianespace und die Europäische Weltraumorganisation (ESA) kündigten an, eine unabhängige Kommission mit einer Untersuchung zu beauftragten, in der auch geklärt werden soll, warum der Fehler nicht früher aufgefallen war.
Die Rakete Vega sollte den ersten spanischen Erdbeobachtungssatelliten für die ESA und Spanien ins All bringen. Außerdem an Bord der Rakete war der Satellit Taranis, der zur Beobachtung elektromagnetischer Strahlungs- und Lichtphänomene eingesetzt werden sollte.