Am Sonntag nach Weihnachten soll es losgehen mit den Impfungen gegen das Coronavirus. Doch bis jeder, der die Spritze haben will, sie tatsächlich auch bekommt, wird es bis weit ins nächste Jahr dauern. Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um den Start der Impfkampagne:
Wo beginnen die Impfungen am Sonntag?
Die Impfkampagne wird am 27. Dezember in Alten- und Pflegeeinrichtungen beginnen. Dabei sollen mobile Impfteams zum Einsatz kommen, die die Heime aufsuchen und dort Bewohner und Personal impfen. In welchen Heimen zuerst geimpft wird, entscheiden laut Bundesgesundheitsministerium die Bundesländer und die Behörden vor Ort.
Wie erfahre ich, wann ich an der Reihe bin?
Die Impfberechtigten werden von den Behörden informiert – auf welchem Weg dies geschieht, wird auf Ebene der einzelnen Bundesländer geregelt. Damit es nicht zu langen Warteschlangen vor den Impfzentren kommt, soll es ein einheitliches Terminmanagement geben – dies soll voraussichtlich auf Basis der bestehenden Termin-Servicestellen unter der bundesweiten Rufnummer 116117 geschehen. Dort können sich Impfberechtigte melden.
Wie läuft die Impfung ab?
Wer nicht in einem Heim geimpft wird, muss sich in ein Impfzentrum begeben. Dort müssen sich die Impfwilligen laut Gesundheitsministerium zunächst ausweisen. Dann erhalten sie Informationen zur Impfung, zu Risiken und Nebenwirkungen und einen Fragebogen zu ihrem Gesundheitszustand. Die Impfung wird in Einzelkabinen von Fachpersonal verabreicht. Für Bewohner von Alten- und Pflegeheimen, die vor Ort geimpft werden, legen die Einrichtungen eine Anspruchsberechtigung für die Impflinge vor.
Wer bezahlt die Impfung?
Das übernimmt der Bund, die Geimpften müssen nichts zahlen. Zwischen privat und gesetzlich Versicherten wird kein Unterschied gemacht. Den Aufbau und die Organisation der Impfzentren finanzieren die Länder sowie die Krankenkassen. Die Länder und Kommunen müssen sicherstellen, dass ausreichend Personal vorgehalten wird, um die Impfzentren zu betreiben.
Wie oft muss man sich impfen lassen?
Der Biontech/Pfizer-Impfstoff wird in zwei Dosen innerhalb von drei Wochen verabreicht. Das soll gewährleisten, dass er auch richtig wirkt.
Werden die Impfungen registriert?
Ja, allerdings geschieht das anonym. Es werden nicht-personenbezogene Daten dazu erfasst, wie viele Menschen, in welcher Altersgruppe und wo geimpft wird. Dafür wird ein elektronisches Meldesystem eingerichtet.
Wer wird zuerst geimpft?
Höchste Priorität haben Menschen ab 80 sowie all jene, die in stationären Einrichtungen zur Behandlung, Betreuung oder Pflege älterer oder pflegebedürftiger Menschen betreut werden oder tätig sind. Zur ersten Gruppe gehört zudem, wer auf Intensivstationen, in Notaufnahmen, in Rettungsdiensten oder den Impfzentren arbeitet.
Welche Gruppe ist als zweite an der Reihe?
Zur zweiten Kategorie mit hoher Priorität zählen alle ab 70 Jahren sowie Menschen mit einem sehr hohen oder hohem Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf. Dazu gehören Demenzkranke sowie Menschen mit Trisomie 21 und Transplantationspatienten. Auch enge Kontaktpersonen von Pflegebedürftigen dürfen sich dann impfen lassen, dasselbe gilt für Menschen in Asyl- oder Obdachlosenunterkünften.
Wer gehört zur Gruppe drei?
Zur dritten Gruppe gehören alle Menschen ab 60, stark Übergewichtige, Menschen mit chronischer Nieren- oder Lebererkrankung, Patienten mit Immundefizienz und HIV-Infizierte, sowie Menschen mit Diabetes, Herzerkrankungen oder Bluthochdruck. Erfasst sind außerdem Krebs- und Asthmakranke sowie Menschen mit Autoimmun- oder rheumatischen Erkrankungen.
Zur dritten Priorität gehören außerdem Mitarbeiter von Verfassungsorganen, Regierungen und Verwaltungen, Streitkräften, Polizei, Zoll, Feuerwehr, Katastrophenschutz und Justiz sowie dem Lebensmitteleinzelhandel. Hinzu kommen Menschen in prekären Arbeitsbedingungen wie etwa Saisonarbeiter.