Überlegungen für deutschen „Weltraumbahnhof“ in Nordsee werden konkreter

SpaceX-Rakete - Bild: thaddeus cesari/flickr
SpaceX-Rakete - Bild: thaddeus cesari/flickr

Die Überlegungen für einen deutschen „Weltraumbahnhof“ in der Nordsee werden einem Medienbericht zufolge konkreter. Vier Unternehmen hätten im Rahmen einer entsprechenden Initiative des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) inzwischen ein Konsortium gegründet, wie das „Handelsblatt“ am Mittwoch berichtete. Hintergrund sind Pläne, eine Offshore-Startplattform für kleinere Trägerraketen zu errichten.

Zu dem Konsortium gehören nach Angaben des „Handelsblatts“ der Bremer Raumfahrtkonzern OHB und die ebenfalls in Bremen ansässige Reederei Harren & Partner. OHB baut Satelliten, Harren & Partner hat sich unter anderem auf Schwer- und Spezialtransporte spezialisiert. Dem Bericht zufolge gehen die Planungen dahin, ein Schiff als mobile Startrampe zu nutzen. Dabei sollen auch die Erfahrungen mit dem Transport und dem Aufbau von Offshore-Windrädern genutzt werden.

Der BDI hatte im Sommer ein Diskussionspapier für einen möglichen „Weltraumbahnhof“ in der Nordsee vorgestellt. Dieser wäre dem Verband zufolge geeignet für kleinere Trägerraketen mit einer Nutzlast von bis zu einer Tonne. Der BDI betrachtet dies als eine strategische Option für Starts von kommerziellen oder militärischen Satelliten. Laut eines früheren „Handelsblatt“-Berichts sagte die Bundesregierung zu, die Idee für eine solche Einrichtung zu prüfen.

Die vom Industrieverband entwickelte Idee sieht ein kommerzielles Betreibermodell vor, das sich binnen zwei Jahren realisieren ließe und prinzipiell selbst tragen soll. Zugleich sehen die Überlegungen eine finanzielle Förderung des Bundes in der Anfangsphase vor. Laut früheren Berichten des „Handelsblatts“ planen unter anderem auch die  EU- und Nato-Partner Schweden und Norwegen schon Startrampen im Meer.

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