Angesichts der weiterhin hohen Infektionszahlen haben sich Bund und Länder am Dienstag auch darauf geeinigt, die bereits im Dezember ergriffenen Maßnahmen in Schul- und Kitabereich bis Ende Januar zu verlängern. Präsenzunterricht an Schulen und eine Betreuung in Kitas soll bis dahin möglichst gar nicht stattfinden. Gewisse Unterschiede zeichnen sich nur bei den Grundschulen ab:
SACHSEN UND THÜRINGEN BESONDERS STRIKT
Im besonders hart von der Pandemie betroffenen Sachsen bleiben Schulen und Kitas bis mindestens 8. Februar komplett geschlossen. Alle Schüler bleiben nach Angaben der Landesregierung zunächst bis 31. Januar im Distanzunterricht zu Hause, Ausnahmen gelten nur für Abschlussklassen älterer Jahrgänge. Für Grundschul- und Kitakinder gibt es eine Notbetreuung. Danach folgen vorverlegte Winterferien bis zum 8. Februar. Die Schulen sollen auch dann nur öffnen, falls es die Infektionslage erlaubt – und nur im Wechselschichtsystem.
Auch im ebenfalls schwer betroffenen Nachbarland Thüringen bleiben Schulen und Kitas noch bis Ende Januar komplett geschlossen, wie die Landesregierung in Erfurt entschied. Die Winterferien sollen in die letzte Januarwoche vorgezogen und in der anschließenden ersten Februarwoche zusätzlich auch noch kein Präsenzunterricht stattfinden. Erst ab Mitte Februar soll dann nach dem derzeitigen Planungsstand ein „eingeschränkter Regelbetrieb“ wieder anlaufen.
BAYERN EBENFALLS VORSICHTIG
Auch Bayern bleibt angesichts des aktuellen Infektionsgeschehens bei seinem bisherigen Kurs. Lockerungen an Schulen und Kitas wird es nach Angaben von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) im Januar nicht geben. „Wir dürfen nicht vorzeitig abbrechen“, erklärte er auf Twitter. Auch nach dem Ende der Winterferien wird es deshalb bis auf Weiteres lediglich Distanzunterricht plus Notbetreuung für jüngere Kinder geben. Auch für Abschlussklassen gelten Ausnahmen.
LOCKERUNGEN AN GRUNDSCHULEN IN NIEDERSACHSEN
Auch Niedersachsen lässt alle weiterführende Schulen gemäß der Bund-Länder-Beschlüsse bis Ende des Monats zu, wird jedoch bei Grundschulen weniger strikt sein. Laut Landesbildungsministerium werden Grundschüler nach dem Ende der Weihnachtsferien ab dem kommenden Montag zunächst eine Woche im Distanzunterricht zu Hause beschult und wechseln ab dem 18. Januar in ein Wechselmodell, bei dem sich Präsenz- und Digitalunterricht in halber Klassenstärke abwechseln.
BADEN-WÜRTTEMBERG UND HESSEN KÖNNTEN FOLGEN
In Hessen gab es zunächst noch keine genaueren Beschlüsse. Dort sollen nach ersten Angaben von Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) nach dem Krisengipfel vom Dienstag Kitas und Grundschulen aber wohl öffnen. Weiterführende Schulen sollen dagegen geschlossen bleiben. Das Kabinett tagt noch am Mittwoch.
Die baden-württembergische Landesregierung stellte ebenfalls in Aussicht, Kitas und Grundschulen ab dem 18. Januar eventuell zu öffnen. Das gibt der gemeinsame Bund-Länder-Beschluss für den Fall her, dass das Pandemiegeschehen dies gestattet. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) nannte dies am Dienstagabend als „Ziel“. Es könne aber erst kommende Woche anhand der aktuellen Infektionszahlen entschieden werden, ob dies „vertretbar“ sei.
In Nordrhein-Westfalen will die Landesregierung noch am Mittwoch genauere Beschlüsse zum Kita- und Schulbereich fassen. Kurz vor Weihnachten hatte sie einen Stufenplan für die Zeit nach den Weihnachtsferien beschlossen, demzufolge in den Klassen eins bis sieben wann immer möglich Präsenzunterricht stattfinden soll. In den Klassen darüber soll es „Distanzunterricht im Wechsel“ geben.
MECKLENBURG-VORPOMMERN WEITERHIN BESONDERS LOCKER
Im bisher vergleichsweise wenig von der Pandemie betroffenen Mecklenburg-Vorpommern sollen Kitas und Grundschulen wie geplant nach dem Ende der Ferien in der kommenden Woche öffnen. Es wird zwar ausdrücklich an Eltern appelliert, ihre Kinder zu Hause zu behalten. Für die Klassen eins bis sechs bleiben Schulen aber geöffnet.
Laut Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) will das Land auch prüfen, ob in Regionen mit einem Inzidenzwert von unter 50 schon ab 18. Januar eventuell eine frühere Rückkehr zu Präsenzmodellen in weiteren Klassenstufen in Frage kommen könnte. Das kündigte die Regierungschefin im Norddeutschen Rundfunk an.