Männer sterben in Deutschland doppelt so häufig an Lungenkrebs wie Frauen

Lungenkrebs
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In Deutschland sterben Männer doppelt so häufig an Lungenkrebs wie Frauen. Im Jahr 2017 erlagen etwa 44 von 100.000 Männern und 22 von 100.000 Frauen einem Lungenkrebsleiden, wie das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BIB) in Wiesbaden auf Grundlage der Todesursachenstatistik am Mittwoch mitteilte. Dennoch sinke die Sterberate durch Lungenkrebs bei Männern kontinuierlich seit 30 Jahren, während sie bei Frauen zunehme.

In den 50er Jahren hatte die Sterblichkeit durch Lungenkrebs bei Männern laut BIB noch zehnmal höher als bei Frauen gelegen. Mittlerweile verliefen die Trends gegensätzlich. Zu erklären sei dies mit der späteren Ausbreitung von Tabakkonsum bei Frauen. „Wir beobachten eine Verzögerung von 20 bis 30 Jahren“, erklärte Pavel Grigoriev vom BIB. Bei Frauen sei „der Höhepunkt bei den gesundheitlichen Folgen der Rauchepidemie“ noch nicht erreicht.

Im Ost-West-Vergleich sterben Frauen in Westdeutschland laut BIB häufiger an Lungenkrebs als im Osten. Bei Männern sei es umgekehrt. Die Unterschiede spiegeln demnach verschiedene Rauchgewohnheiten wider. Von frühzeitigen Todesfällen durch Tabakkonsum gehe allerdings nur „ein kleiner Teil“ auf Lungenkrebs zurück: Das Rauchen erhöhe auch die Sterblichkeit durch Herzkreislaufversagen, Atemwegs- und andere Erkrankungen. Insgesamt seien die Auswirkungen von Tabakkonsum „noch viel gravierender“, als die Zahlen aus der Todesursachenstatistik zeigten.

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