Deutschlands Großstädte sind stärker landwirtschaftlich geprägt als vielfach angenommen – allerdings gibt es hierbei deutliche Unterschiede. Wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte, wird im Durchschnitt gut ein Viertel (27,1 Prozent) der Gesamtfläche der 81 Großstädte ab 100.000 Einwohnern landwirtschaftlich genutzt. Die Spanne reicht dabei von vier Prozent in Berlin bis zu 55,8 Prozent in Erfurt.
Stark landwirtschaftlich geprägt beim Flächenanteil sind nach den Daten des Bundesamtes für das Jahr 2019 auch Hamm (52,9 Prozent), Salzgitter (49,7 Prozent) und Gütersloh (48,3 Prozent). Die niedrigsten Anteile wiesen neben der Bundeshauptstadt demnach Herne (8,3 Prozent), Kaiserslautern (8,4 Prozent) und Oberhausen (8,8 Prozent) auf.
Wie hoch der landwirtschaftliche Flächenanteil einer Großstadt ist, hängt dabei von einer ganzen Reihe von Faktoren ab, wie das Bundesamt zur Einordnung erklärte. Ausschlaggebend ist anderem, inwieweit die Stadt ihre Verwaltungsgrenzen durch Eingemeindungen umliegender ländlich geprägter Ortschaften ausgedehnt und sich damit deren Landwirtschaftsflächen einverleibt hat. „Auch geografische Faktoren wie eine beengte oder weitläufige Lage mit entsprechendem Raum zur Ausdehnung, die Fruchtbarkeit der Böden oder umliegende Wälder spielen eine Rolle“, fügten die Statistiker hinzu.
Für Deutschland insgesamt beträgt der Anteil der Flächen für Landwirtschaft demnach 50,7 Prozent und damit etwas mehr als die Hälfte. Unter den Großstädten zwischen 250.000 und 500.000 Einwohnerinnen und Einwohnern bilden Münster in Westfalen (43,8 Prozent), Mönchengladbach (37,8 Prozent), Bielefeld (33,4 Prozent) und Wiesbaden (29,2 Prozent) die Spitzengruppe. Bei den Städten ab 500.000 Einwohnern liegen Leipzig (32,8 Prozent), Dresden (31,0 Prozent), Bremen (30,4 Prozent) und Frankfurt am Main (23,9 Prozent) vorn.