Stickoxide greifen Atemwege und Umwelt an

Mann atmet durch
Mann atmet durch

Sie sorgen vor allem in Städten für schlechte Luft: Stickstoffoxide. Unter diesen gasförmigen Verbindungen aus Stickstoff und Sauerstoff – kurz NOx – wird zur Analyse der Luftqualität insbesondere das Stickstoffdioxid (NO2) gemessen. Laut Umweltbundesamt (UBA) sind Stickstoffoxide mitverantwortlich für Feinstaubbelastung und „sommerliche Ozonbildung“. Sie können außerdem Boden und Wasser überdüngen und versauern lassen.

Die Reizgase gefährden nicht nur die Umwelt, sondern auch die Gesundheit. Problematisch sind Stickoxide in erster Linie für empfindliche oder vorgeschädigte Menschen wie Asthmatiker und Ältere. NOx wirken reizend auf Schleimhäute in den Augen sowie in der Lunge und den Atemwegen. Sie können dort unter anderem Entzündungen oder Bronchitis auslösen; außerdem können sie das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen.

Zwar gibt es für NOx auch natürliche Quellen. Meist entstehen sie aber als unerwünschte Nebenprodukte bei Verbrennungsprozessen. In Ballungsgebieten ist der Straßenverkehr die Hauptquelle. Noch immer stehen Dieselautos hier laut UBA an der Spitze und verursachen etwa 60 Prozent der Stickstoffoxide in den Städten.

Seit 2010 ist die NOx-Belastung in der Umgebungsluft eigentlich europaweit streng begrenzt: Seitdem darf ein Stundenwert von 200 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft laut EU-Richtlinie höchstens 18 Mal im Jahr erreicht werden. Der NOx-Grenzwert im Jahresschnitt liegt bei 40 Mikrogramm.

Wie zahlreiche andere Mitgliedsstaaten hatte Deutschland den Wert jahrelang nicht eingehalten – und noch immer liegen einige Städte darüber. Allerdings ging die Stickoxid-Belastung bundesweit über die Jahre deutlich zurück: Selbst in sogenannten verkehrsnahen Bereichen sank sie von 53 Mikrogramm pro Kubikmeter im Jahr 1995 auf 35 Mikrogramm 2019.

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