US-Poetin Amanda Gorman berichtet von rassistischem Vorfall

Amanda Gorman - Bild: Chairman of the Joint Chiefs of Staff from Washington D.C, United States, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons
Amanda Gorman - Bild: Chairman of the Joint Chiefs of Staff from Washington D.C, United States, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons

Die mit einem Gedicht zur Vereidigung von US-Präsident Joe Biden weltberühmt gewordene afroamerikanische Poetin Amanda Gorman hat einen Fall von Rassismus öffentlich gemacht. Kürzlich sei ihr ein Wachmann gefolgt und habe ihr gesagt, dass sie „verdächtig“ aussehe, twitterte Gorman am Freitag (Ortszeit). „Dies ist die Realität schwarzer Mädchen: An einem Tag wirst du als Ikone bezeichnet, am nächsten als Bedrohung“, fügte sie hinzu.

Der Vorfall ereignete sich laut Gorman in der Nähe ihrer Wohnung. Sie sei gerade auf dem Heimweg gewesen, als der Wachmann ihr gefolgt sei und sie gefragt habe, ob sie hier lebe. Zur Begründung habe er erklärt: „Sie sehen verdächtig aus.“ Gorman zeigte dem Mann nach eigenen Angaben daraufhin ihre Schlüssel und öffnete die Haustür. 

„Er ist weggegangen, keine Entschuldigung“, schrieb sie weiter. „In gewisser Weise hatte er recht. Ich bin eine Bedrohung: eine Bedrohung für die Ungerechtigkeit, für die Ungleichheit, für die Ignoranz.“ Auf Nachfragen der Nachrichtenagentur AFP reagierte Gorman zunächst nicht. Laut ihrem Twitter-Kanal lebt die Dichterin in Los Angeles.

Gorman hatte mit der Rezitation ihres Gedichts „The Hill We Climb“ bei Bidens Inaugurationsfeier am 20. Januar internationales Aufsehen erregt. Zu der Zeremonie eingeladen worden war die 22-jährige Harvard-Absolventin von First Lady Jill Biden, die zuvor eine Lesung Gormans gesehen hatte. Als erste Dichterin überhaupt trat Gorman im Februar auch beim „Super Bowl“ auf. Das Finale der US-Football-Liga erzielt Jahr für Jahr die höchste Fernseh-Einschaltquote in den USA.

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