Verbraucherpreise im Februar um 1,3 Prozent gestiegen

Frau beim Einkaufen - (über gigibunny via Twenty20)
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Die Verbraucherpreise in Deutschland steigen weiter: Im Februar kletterten sie nach vorläufigen Angaben um 1,3 Prozent im Vorjahresvergleich, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag mitteilte. Im Vergleich zum Januar betrug der Anstieg demnach voraussichtlich 0,7 Prozent. Teurer wurden im Jahresvergleich vor allem Nahrungsmittel und Dienstleistungen.

Die Preise für Nahrungsmittel kletterten laut Statistik im Februar um 1,4 Prozent im Vorjahresvergleich. Auch Dienstleistungen verteuerten sich um 1,4 Prozent, wie die Statistiker mitteilten – Wohnungsmieten legten um 1,3 Prozent zu. Die Preise für Energie dagegen stiegen nur um 0,3 Prozent.

Von Januar auf Februar legten indes die Spritpreise „spürbar“ zu, wie der ADAC mitteilte. Sowohl Benzin als auch Diesel verteuerten sich um jeweils 4,3 Cent pro Liter. Grund dafür ist der gestiegene Rohölpreis. Fahrer von Benzinern mussten im Februar im Schnitt 1,394 Euro je Liter Super E10 bezahlen, Diesel kostete im Schnitt 1,276 Euro. Teuerster Tag für beide Sorten war Sonntag, der 28. Februar.

„Vor einem Jahr begann die Corona-Krise, den Ölpreis nach unten zu drücken. Jetzt normalisieren sich die Ölpreise wieder“, erklärte der Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung, Sebastian Dullien.

Die Inflationsrate war im Januar erstmals seit Monaten wieder gestiegen; die Preise kletterten zu Jahresbeginn um 1,0 Prozent im Vorjahresvergleich. Laut Statistischem Bundesamt waren die Gründe dafür die neue CO2-Abgabe und das Ende der befristeten Mehrwertsteuersenkung zum Jahreswechsel.

Diese Steueränderung werde sich insbesondere im zweiten Halbjahr „bemerkbar machen“ und die Inflation im Vorjahresvergleich weiter antreiben, erklärte Dullien. Für die zweite Jahreshälfte erwartet er demnach eine Inflationsrate „in Richtung drei Prozent“ in Deutschland, für das Gesamtjahr 2021 eine Teuerungsrate von knapp unter zwei Prozent.

„Die Gefahr einer mittel- oder langfristig aus dem Ruder laufenden Inflation ist gering“, erklärte Dullien weiter. Insgesamt seien die Kapazitäten der Unternehmen in der Eurozone weiterhin nicht ausgelastet und ihr Spielraum für Preiserhöhungen daher begrenzt. Anfang 2022 werde die Inflation nach dem Ende des Mehrwertsteuereffekts wieder fallen.

Der Ökonom und frühere Wirtschaftsweise Peter Bofinger sieht das ähnlich und hält Ängste vor nachhaltig steigenden Verbraucherpreisen für übertrieben. Der „Saarbrücker Zeitung“ vom Dienstag sagte er, dass die Inflation in diesem Jahr zeitweise leicht über eine Rate von drei Prozent hinausgehen könne. „Aber danach wird es wieder in Richtung unter zwei Prozent gehen, was auch der Zielmarke der Europäischen Zentralbank entspricht.“

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