Zum 76. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier dazu aufgerufen, die Erinnerung an die Gräueltaten der Nazis wach zu halten. „Es ist nicht allein die Zahl der Toten, es sind die Umstände, unter denen Menschen in Buchenwald entrechtet und ausgebeutet, gequält und getötet worden sind, die den Schrecken dieses Ortes ausmachen“, sagte Steinmeier am Sonntag bei einem Gedenkakt in Weimar.
„Es ist die Umkehr aller Werte, die Perversion des Rechts, der Moral und der Menschlichkeit“, fügte der Bundespräsident hinzu. „Deshalb sollten wir nicht vergessen und auch nicht vergessen wollen, was hier geschah. Denn wer sich nicht mehr daran erinnert, was geschehen ist, der hat auch vergessen, was geschehen kann.“
Steinmeier erinnerte daran, dass die Inschrift „Jedem das Seine“ auf dem Lagertor von Buchenwald für rund eine Viertelmillion Menschen zwischen 1937 und 1945 Haft, Hunger, Folter und Zwangsarbeit bedeutet habe. „Mehr als 34.000 männliche Lagerinsassen starben in Buchenwald, in den 27 Frauenaußenlagern Buchenwalds verloren mehr als 300 weibliche Häftlinge ihr Leben“, sagte der Bundespräsident.
„8000 sowjetische Kriegsgefangene erschoss die SS in einer eigens dafür erdachten Genickschussanlage, 1100 Namenlose erhängte sie im lagereigenen Krematorium.“ Mindestens 12.000 Häftlinge seien auf den Todesmärschen im April 1945 und noch einmal Hunderte Menschen in den ersten Tagen nach der Befreiung gestorben. „Insgesamt wurden mindestens 56.000 Menschen in einem der größten Konzentrationslager auf dem Gebiet des nationalsozialistischen Deutschen Reiches getötet.“
Mit seiner Vielzahl von Opfergruppen stehe Buchenwald „für die gesamte Barbarei der Nazis, für einen aggressiven Nationalismus nach Außen, für Diktatur und Unterdrückung im Innern, und für ein völkisches Denken“, hob Steinmeier hervor. „Buchenwald steht für Rassenwahn, Folter, Mord und Vernichtung.“
Der Bundespräsident äußerte sich dankbar, „dass die Erinnerung an Buchenwald immer wieder, von vielen und mit großer Leidenschaft als Aufgabe angenommen wird“. Er dankte Zeitzeugen aus aller Welt, „die das schmerzhafte Erinnern auf sich nehmen und uns dadurch ein Vermächtnis hinterlassen“. „Ich danke den Gedenkstättenleitern und Kuratoren in Buchenwald und Mittelbau-Dora, die immer wieder zeitgemäße Wege des Gedenkens und Erinnerns finden.“
„Ich danke ihnen auch dafür, dass sie all jenen entschlossen entgegentreten, die die Würde der Opfer heute bewusst missachten“, fügte das Staatsoberhaupt hinzu. Seinen Dank sprach Steinmeier auch den zahlreichen jungen Menschen aus, „die sich ehrenamtlich in ihrer Freizeit für die Erinnerungsarbeit engagieren.“
„Sie alle tun das Richtige“, sagte der Bundespräsident. „Lassen Sie sich von Anfechtungen nicht beeindrucken. Ihre Arbeit bleibt unverzichtbar. Nicht, weil wir heute Verantwortung dafür tragen, was damals geschehen ist, sondern weil wir alle, die wir uns als Menschen begreifen, Verantwortung dafür tragen, dass Vergleichbares nie wieder geschieht.“
Das KZ Buchenwald wurde am 11. April 1945 von US-Truppen befreit. Zum 76. Jahrestag fanden am Sonntag Gedenkveranstaltungen im Deutschen Nationaltheater Weimar und in der Gedenkstätte Buchenwald statt. Das Gedenken wurde nach Angaben der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora online in sechs Sprachen übertragen, damit Überlebenden und Angehörigen weltweit eine Teilnahme in Pandemie-Zeiten möglich war.
Wenn ich diesen Laberhelden sehe wird mir übel. Kostet den Steuerzahler eine Menge Geld und will uns was von Solidarität erzählen. Nur peinlich und überflüssig…